Kaum noch etwas erinnert heute an die bescheidenen Anfänge des Aldi-Imperiums im Essen der Nachkriegszeit. Mit einem klaren Konzept und ausgeprägter Sparsamkeit haben die Brüder Theo und Karl Albrecht aus dem elterlichen Tante-Emma-Laden einen weltweit agierenden Handelskonzern gemacht.
Die Albrecht-Gruppe besteht aus den beiden unabhängigen Handelsunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd, die sich wiederum in jeweils 30 Regionalgesellschaften aufsplitten. Während die Familie des 2010 verstorbenen Firmenpatriarchen Theo Albrecht das Geschäft mit den rund 2500 Filialen im Norden und Osten Deutschlands führt, ist Karl Albrecht im Süden Deutschlands mit rund 1800 Aldi Filialen vertreten.
Auch international sind Aldi-Nord und Aldi-Süd in verschiedenen Regionen aktiv. Aldi-Nord betreibt außerhalb Deutschlands mehr als 2800 Märkte. Der Schwerpunkt liegt auf Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Aldi-Süd kommt international auf rund 2700 Filialen, die meisten davon befinden sich allerdings in den USA. Mit einem gemeinsamen Jahresumsatz von mehr als 50 Milliarden Euro zählen Aldi-Nord und -Süd zu den größten europäischen Einzelhandelsunternehmen.
Den sogenannten Aldi-Äquator zogen die Albrechts bereits in den 1960er-Jahren. Dennoch sind beide Konzerne weiterhin eng miteinander verbunden und treten gegenüber Lieferanten oder beim Internetauftritt gemeinsam auf.
Die Albrechts kontrollieren ihre Firmenimperien jeweils über Stiftungen. Drei nach den Evangelisten Markus und Lukas sowie dem Apostel Jakobus benannte Stiftungen halten die Anteile an Aldi-Nord. Mit einem Anteil von je 61 Prozent an den 36 Regionalgesellschaften gilt die Markus-Stiftung als wichtigste. Zum Vorstand zählen Theo Albrechts Söhne Berthold und Theo junior sowie seine Witwe Cäcilie.
Auch bei Aldi-Süd geben Stiftungen den Ton an. Die wichigsten sind die Siepmann-Stiftung, die nach dem Mädchennamen der Mutter von Theo und Karl Albrecht benannt ist, und die Carolus-Stiftung.
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