Handelsmarken

Aldi-Freunde aus der Apotheke Patrick Hollstein, 05.11.2014 15:05 Uhr

Berlin - 

Herbstzeit ist Erkältungszeit – nicht nur in der Apotheke, sondern auch bei Aldi. Pünktlich zum Saisonbeginn hat der Discounter wieder freiverkäufliche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel gegen Husten, Schnupfen und zur Stärkung der Abwehrkräfte im Sortiment. Hergestellt werden die Produkte auch von Markenanbietern aus der Apotheke.

Bereits Ende der 1990er Jahre hatte Aldi Gesundheitsprodukte ins Sortiment genommen und sich damit eine führende Position gesichert. Während die Linie bei Aldi Nord unter den Marken St. Christoph und Vitalis läuft, hat Aldi Süd die Eigenmarke Multinorm im Sortiment. Blutdruckmessgeräte und andere Medizinprodukte laufen unter dem Namen Curamed und werden vom mittlerweile zu Lenovo gehörenden Hauslieferanten Medion gefertigt.

Generell stellt Aldi seine Eigenmarken nicht selbst her. Eine ganze Branche hat sich auf die Belieferung der großen Handelsketten mit Gesundheitsprodukten spezialisiert, darunter Unternehmen wie die Maxim-Gruppe (Pharma Aldenhoven), die MDS Holding (Pro Dimi Pharma), die Krüger-Gruppe, die über die Tochterfirma Dr. Scheffler die apothekenexklusiven Marken Additiva und Rugard vertreibt, und Windstar Medical (Dr. Kleine Pharma, Vitalia). Über die Tochterfirma Districon hat sich der Branchenprimus zuletzt auch mit eigenen Markenprodukten etabliert (SOS, Green Doc, Well & Slim).

Doch es gibt auch Anbieter, die ihr Geschäft traditionell in der Apotheke machen. Regelmäßig gibt es im Herbst bei Aldi Süd einen Inhalator von Inqua. Die Pari-Schwesterfirma hatte bei der Expopharm den belAir-Inhalator vorgestellt, der 99 Euro kostet und bei generischen Verordnungen abgegeben werden soll. Das Produkt bei Aldi kostet 59,99 Euro.

Aktuell hat Aldi außerdem Multinorm-Salbeibonbons im Angebot, die von der Soldan-Tochter Derso kommen. Das Familienunternehmen aus dem fränkischen Adelsdorf ist mit Marken wie Em-eukal und Rheila einer der führenden Anbieter von Bonbons in Drogerien und Apotheken.

Die Vitamin-D3-Tabletten kommen von Auris, einer Tochterfirma von Sanotact. Das Unternehmen aus Münster, das seinerseits zur Großmolkerei DMK gehört, ist mit Intact seit Jahrzehnten unangefochtener führender Anbieter von Traubenzucker in der Apotheke.

Die Isländisch Moos Halspastillen von Multinorm schließlich kommen von der Firma Sankt Pirmin Naturprodukte. Das Unternehmen gehört wie Renatura zu Astrid Twardy, einem Anbieter apothekenexklusiver Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel und seit 2005 im Besitz der Familie um Salus-Juniorchef Peter Greither. Gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Florian Block leitet Greithers Tochter Katrin nicht nur Twardy, sondern auch die Firma Medicom, die im Internet unter der Marke Nobilin Vitalstoffpräparate direkt an Endverbraucher verkauft.