Die Nachfrage nach Imvanex (Bavarian Nordic) war bereits vor einigen Wochen dar: Viele Arztpraxen wollten sich direkt mit dem möglichen Affenpocken-Impfstoff eindecken und haben eine Anfrage bei der Apotheke gestellt. Bislang konnte diese allerdings nicht weiterhelfen. Nach aktuellen Plänen des BMG soll das Vakzin zentral gelagert und verteilt werden.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Schutzimpfung gegen Affenpocken als Postexpositionsprophylaxe nach Affenpocken-Exposition und als Indikationsimpfung für Personen mit einem erhöhten Expositions- und/oder Infektionsrisiko. Hierfür hat die Bundesregierung zahlreiche Impfstoffdosen bestellt. 40.000 Impfdosen sollen noch im Juni ankommen. Weitere 200.000 Dosen sollen im Laufe des Jahres ankommen, informiert das Bundesgesundheitsministerium (BMG).
Nach Informationen des BMG wird Imvanex dabei wahrscheinlich nicht im Apothekenkühlschrank landen, sondern abseits des normalen Vertriebsweges bezogen, gelagert und verteilt werden. Hierfür wird das Vakzin zunächst an ein zentrales Lager des Bundes geliefert und soll über die Länder verteilt werden. Genauere Informationen dazu sind im Moment noch nicht bekannt. Das bisher geplante Vorgehen gleicht dem Vorgehen bei der anfänglichen Verteilung des Corona-Impfstoffes.
Wann genau alle 40.000 Impfdosen im Juni eintreffen werden, dazu kann sich Bavarian Nordic nicht äußern. „Alle behördlichen Aufträge haben für uns hohe Priorität, und wir werden die Lieferungen so schnell wie möglich nach Vertragsunterzeichnung einleiten und einen festen Lieferplan für die gesamte Dosismenge vereinbaren“, teilt das Unternehmen mit. Imvanex wird am Produktionsstandort nördlich von Kopenhagen in Dänemark, hergestellt. Ein Engpass aufgrund der gestiegenen Nachfrage erwartet Bavarian Nordic nicht. „Wir arbeiten daran, die aktuelle kurzfristige Nachfrage zu befriedigen und sind in der Lage, die Abfüllungsmenge in den nächsten sechs Monaten zu erhöhen. Natürlich können wir bei einem weiteren Anstieg der Affenpocken-Infektionszahlen nicht sagen, ob die Nachfrage mittelfristig gedeckt werden kann.“ Kurzfristig könnten jedoch alle Länder die georderten Bestellmengen erhalten.
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