Apotheken können nach dem Hacker-Angriff auch zum Wochenanfang keine Bestellungen bei AEP tätigen. Auch Verfügbarkeitsabfragen seien weiterhin nicht möglich, sagt Marc Lenzke, der als Berater von Dunkelblau, einer Agentur für Krisenkommunikation, hinzugezogen wurde. Zwischenzeitlich seien „bedeutende Fortschritte für den Notbetrieb“ gemacht worden.
AEP ist auch in der zweiten Woche nach der Cyber-Attacke nicht erreichbar – Apotheken müssen ihre Bestellungen auf andere Großhändler verteilen. Wer hinter dem Angriff stehe, könne nicht gesagt werden, so Lenzke. In einem Kundenschreiben informiert der Großhändler, dass „über funktionierende Systeme und Schnittstellen“ geredet werde, genauso wie über eine „sichere Überwachung des Notbetriebs und über anstehende Testläufe“.
Am Montagabend und am Dienstagvormittag waren interne Testläufe geplant, kündigte AEP am Montag an. „Sofern diese zufriedenstellend verlaufen, werden wir morgen auf einzelne Apotheken zugehen und Life-Tests durchführen“, hieß es gestern. Die Apotheken sollen sich unterdessen im Kundenportal neu anmelden und ein „neues, sicheres Passwort“ vergeben. Dies sei notwendig, um „demnächst“ wieder auf Lieferscheine und Rechnungen im Notbetrieb zugreifen zu können.
Derzeit funktioniere das Portal jedoch nicht: Auch nach der Kennwort-Änderung gebe es keine Inhalte. „Diese werden in den nächsten Tagen wieder aufgebaut.“
Zwischenzeitlich gehen Inhaberinnen und Inhaber nicht mehr davon aus, dass sie diese Woche noch Bestellungen bei AEP tätigen können. Gleichzeitg werden Stimmen laut, die von einer Lösegeldforderung in nicht unerheblicher Höhe sprechen. Dies wollte Lenzke auf Nachfrage nicht kommentieren. Dass es AEP getroffen habe, könne daran liegen, dass es ein zentraler Standort sei, der im Gegensatz zu einem großen Niederlassungsnetz bei einem Angriff komplett lahmgelegt werden könne.