Sonnenschutzmittel

Actinica bekommt Konkurrenz

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Berlin -

Ladival, Anthelios, Daylong und Eucerin Sun: Sonnenschutzmittel haben einen festen Platz in der Apotheke. Galderma geht es seit einiger Zeit wissenschaftlich an: Actinica ist als Medizinprodukt zugelassen und soll mit seinem besonders hohen Lichtschutzfaktor vor allem Risikopatienten helfen. Jetzt bekommt die Nestlé-Tochter Konkurrenz: Der spanische Hersteller Isdin kommt nach Deutschland und bringt mit Eryfotona ein vergleichbares Produkt in die Apotheken.

Isdin ist ein Joint Venture der spanischen Hersteller Esteve (Pharma) und Puig (Kosmetik). Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 40 Ländern, größtenteils über Vertriebspartner. Um den deutschen Markt zu erobern, wurde in München eine eigene Tochtergesellschaft gegründet. Geschäftsführer ist David Bergvall – der zuvor für Galderma tätig war.

Der 43-Jährige ist ein Glücksfall für Konzernchef Juan Naya. Denn das erste Produkt auf dem deutschen Markt soll Eryfotona sein, eine Sonnencreme mit sehr hohem UV-Schutz. Das Medizinprodukt eignet sich laut Hersteller zur Vorbeugung und als begleitender Schutz im Rahmen einer Behandlung von Aktinischen Keratosen (AK) und anderen Formen von hellem Hautkrebs (NMSC).

Damit weist Eryfotona ähnliche Produkteigenschaften auf wie Actinica. Die Lotion von der Galderma-Tochter Spirig enthält eine Kombination aus modernen lichtbeständigen UV-Filtern, die ein breites Spektrum an UV-Strahlen absorbieren, reflektieren und streuen. In einer klinischen Studie hat der Hersteller einen wirksamen Schutz vor verschiedenen Arten von Hellem Hautkrebs nachgewiesen.

Actinica war 2007 unter der Dachmarke Daylong eingeführt und im vergangenen Jahr als eigene Marke relauncht worden. 2013 wurden in den Apotheken rund 90.000 Packungen im Wert von 1,6 Millionen Euro verkauft. Laut Galderma-Chefin Marion Bock entwickelte sich das Produkt in diesem Jahr weiter äußert erfolgreich, auch dank gezielter Maßnahmen zur Sensibilisierung der Verbraucher zum Thema heller Hautkrebs. Actinica soll zum Nucleus für medizinisch orientierte Hautpflegeprodukte in der Freiwahl werden.

Dieselben Kunden spricht Isdin an, allerdings kostet Eryfotona mit 28,90 Euro à 50 Milliliter fast doppelt soviel wie Actinica. „Wir sind auf sinnvolle Innovation bedacht“, sagt Bergvall. „Obwohl einige unserer Produkte teilweise gleiche Grundstoffe beinhalten wie Produkte, die schon auf dem Markt sind, haben wir neue Formulierungen und Texturen.“

Im Frühjahr sollen unter der Dachmarke Foto Ultra drei weitere Sonnenschutzprodukte auf den deutschen Markt kommen, die nach Laserpeelings, bei Mallorca-Akne sowie zur Anregung der Melaninproduktion eingesetzt werden. Schrittweise soll die Produktpalette eingeführt werden, darunter auch verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Den Außendienst will Bergvall kontinuierlich ausbauen. Isdin setzt auf die Empfehlung von Dermatologen, die dementsprechend erste Anlaufstelle für die Vertriebsmitarbeiter sind. Apotheken würden nur bei eigens bekundetem Interesse besucht, sollen aber absolut exklusiver Vertriebskanal sein.

Der Markt der Sonnenpflegemittel in der Apotheke ist rund 80 Millionen Euro schwer. Laut IMS Health entfallen knapp 70 Millionen Euro auf Sonnencreme, der Rest auf Après-Lotionen und Nahrungsergänzungsmittel. Selbstbräuner sind mit einem Anteil von 2 Prozent am Gesamtmarkt zu vernachlässigen.

Unter den Sonnenschutzmitteln werden laut IMS drei Viertel für Erwachsene gekauft, allerdings weisen Produkte für Babys und Kinder ein größeres Wachstum auf. Fast die Hälfte entfällt in diesem Segment auf Produkte mit einem Lichtschutzfaktor von 30+, weitere 40 Prozent auf 20+. Mehr als 80 Prozent des Markts teilen sich Ladival (Stada), La Roche Posay (L'Oréal), Daylong (Spirig) und Eucerin (Beiersdorf).

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