Generikakonzerne

Actavis ist verkauft

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Berlin -

Der US-Generikakonzern Watson kauft Actavis für 4,25 Milliarden Euro. Am späten Abend verkündeten die beiden Firmen, dass sie eine verbindliche Vereinbarung erzielt hätten. Im vierten Quartal soll die Transaktion abgeschlossen sein. Mit einem erwarteten Umsatz von zusammengerechnet 8 Milliarden US-Dollar (6 Milliarden Euro) wird Watson/Actavis damit zur Nummer 3 im weltweiten Generikamarkt hinter Teva und der Novartis-Tochter Sandoz und vor Mylan und der Sanofi-Tochter Winthrop/Zentiva.

 

„Mit Actavis verbessern wir unsere Position weltweit dramatisch“, sagte Watson-CEO Paul M. Bisaro. Der Umsatz, den der Konzern außerhalb der USA erzielt, steigt von 16 auf 40 Prozent. In elf Länder wird der Konzern zu den Top 3 gehören, in 15 Ländern zu den Top 5. Insgesamt wird Watson/Actavis in 40 Ländern präsent sein.

Bisaro will in spätestens drei Jahren jährlich 300 Millionen Dollar durch Synergien einsparen: Man werde im Sinne einer schnellen und nahtlosen Integration eng mit dem Actavis-Management zusammenarbeiten, um maximalen Nutzen aus der Übernahme zu ziehen.

Unter welcher Marke der Konzern künftig auftritt, soll in den kommenden Monaten entschieden werden. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass Actavis verschwindet. Mit einem Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar und einem operativen Ergebnis von 406 Millionen Dollar im vergangenen Jahr ist Actavis zwar kleiner als Watson (4,6 Milliarden Dollar, 1,1 Milliarden Dollar). Weltweit ist der 2005 eingeführte Name aber deutlich bekannter.

 

 

Formal ist der isländische Milliardär Björgolfur Thor Björgolfsson der Verkäufer von Actavis; tatsächlich hat die Deutsche Bank als Hauptgläubiger bereits vor Jahren die Macht beim Generikakonzern übernommen. Obwohl der Kaufpreis am unteren Ende des erwarteten Korridors liegt, kommt die Großbank besser weg als zuletzt vermutet: Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass die Frankfurter noch einmal rund 400 Millionen Euro abschreiben müssten. Tatsächlich sind es jetzt 257 Millionen Euro.

Actavis-Chef Claudio Albrecht sprach von einem Meilenstein in der Geschichte von Actavis. In den vergangenen zwei Jahren habe man Actavis in eine starke Position gebracht, um weitere Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen. „Basierend auf diesem Fundament bringt die Kombination von Watson und Actavis eine Größe, die notwendig ist, um als starker Player im Generikamarkt agieren zu können.“ Beide Partner ergänzten sich ideal und brächten den Konzern in eine Position unter den Marktführern.

 

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