Pharmakonzerne

Actavis: 66 Milliarden Dollar für Allergan

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Berlin -

Das Gezerre um den US-Pharmakonzern Allergan hat ein Ende. Actavis legt die Rekordsumme von 66 Milliarden US-Dollar für den Konkurrenten auf den Tisch. Seit Sommer hatte sich Valeant in einem regelrechten Übernahmekrimi immer wieder um den Hersteller des Faltenmittels Botox bemüht – ohne Erfolg. Am Ende stimmte die Gremien dem besseren Angebot zu.

Actavis zahlt den Allergan-Aktionären 219 Dollar je Anteilsschein in bar und eigenen Aktien. Gemeinsam bringen es die beiden Hersteller im kommenden Jahr auf einen Umsatz von 23 Milliarden Dollar. Actavis feiert das neue Unternehmen als den am schnellsten wachsenden und dynamischsten Hersteller der ganzen Welt.

Valeant hatte sich im Bündnis mit Allergan-Großaktionär William Ackman seit Monaten um die Übernahme bemüht. Unter dem Dach des Konzerns mit Sitz in Kanada wäre ein neues globales Schwergewicht im Bereich der Augenheilkunde enstanden: Gemeinsam hätten Allergan und Bausch & Lomb zur Novartis-Tochter Alcon aufschließen und Anbieter wie Johnson & Johnson (J&J) und Regeneron weit hinter sich lassen können.

Zuvor hatte Valeant sogar eine Übernahme von Actavis ins Auge gefasst, war aber auch hier ohne Erfolg geblieben. Böse Stimmen werfen dem Hersteller vor, wie ein Finanzinvestor zu agieren. Actavis wiederum hatte erst vor kurzem für 25 Milliarden Dollar Forest gekauft. Durch die jüngste Übernahme macht sich der Konzern gegenüber einer eigenen Übernahme weniger angreifbar.

Actavis geht auf einen isländischen Generikahersteller zurück, der wegen der Finanzkrise ins Straucheln geraten war. Die Deutsche Bank als größter Gläubiger hatte den Konzern durch den ehemaligen Ratiopharm-Chef Dr. Claudio Albrecht sanieren lassen und 2012 an den US-Hersteller Watson verkauft. Die neuen Eigentümer hatten den Namen angenommen und kurz darauf ihr Europageschäft an den indischen Hersteller Aurobindo verkauft.

Allergan ist vor allem für sein Faltenmittel Botox bekannt, doch die Hälfte seines Umsatzes von zuletzt 6,2 Milliarden Dollar macht der Konzern mit Ophthalmika wie Alphagan, Coliquifilm, Efflumidex, Inflaneran, Liquifilm, Lumigan, Optive und Vistagan. Nur jeweils rund 15 Prozent entfielen auf Botox-Produkte für medizinische und kosmetische Zwecke, der Rest auf ästhetische Medizin.

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