Reimporteur

ACA Müller: Aufregung mit Aussicht

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Berlin -

Turbulent ging es beim Reimporteur ACA Müller AG in den vergangenen Jahren zu. Das Gottmadinger Unternehmen hat diverse Wechsel in Vorstand und Aufsichtsrat

erlebt. Nun soll Stabilität einkehren. Die Geschäftsleitung blickt

gestärkt in die Zukunft und strebt für das laufende Jahr ein kräftiges

Umsatzwachstum an.

Die Unruhe geht auf Konflikte mit Firmengründer Arthur Müller zurück. Er hatte das Unternehmen in den 1990er-Jahren gegründet, nachdem er Emra an MPA verkauft hatte.Vor zwei Jahren berief der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Müller überraschend aus dem Vorstand ab – es hatte Streit um Geld und Personalien gegeben. Müller wiederum machte Forderungen geltend, weil er in den Geschäftsräumen überfallen worden war und seinen Ruf beschädigt fühlte.

Von dem ganzen Ärger wollen sich die neuen Vorstände nicht mehr verunsichern lassen. Dr. Hans Christian Marenbach und Franz Kutschera waren in den vergangenen Monaten damit beschäftigt, weder Banken, Kunden noch Mitarbeiter zu verlieren. Zu den internen Unstimmigkeiten kam auch ein Vorwurf der Staatsanwaltschaft, die Gottmadinger hätten unerlaubt Klinikware von Apotheken für den Export aufgekauft. ACA Müller weist die Beschuldigung zurück.

Der Export macht etwa ein Viertel des Umsatzes aus. Kerngeschäft von ACA Müller ist der Reimport. In den vergangenen anderthalb Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Marktanteil von knapp 2 Prozent auf 4 Prozent gesteigert: 2011 wurde ein Umsatz von 120 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das laufende Jahr strebt ACA Müller ein Plus im zweistelligen Prozentbereich an.



Die selbstgesteckten Ziele sollen durch reibungslosere Abläufe realisiert werden. Durch ein neues IT-System will der Reimporteur die Prozesse besser steuern und auswerten. Auch die Lieferungen und Dienstleistungen sollen noch verlässlicher und die Defektquote weiter reduziert werden. Dafür setzt ACA Müller auf langfristige Verträge mit seinen Lieferanten und eine Verschlankung des Sortiments.

Derzeit bietet ACA Müller mehr als 1000 Produkte an. Die Arzneimittel erhält die Firma über europäische Großhändler sowie Hersteller. Verkauft wird an Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel. Um regelmäßig zu liefern, hat ACA Müller neben dem Firmensitz in Baden-Württemberg in Berlin eine Außenstelle aufgebaut.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mehr als 200 Mitarbeiter. Wenn die selbstgesteckten Ziele erreicht werden, will ACA Müller bis Ende 2013 die angemieteten Hallen verlassen und in eine eigene Immobilie umziehen.

Bis dahin könnten sich auch die Streitigkeiten mit dem Firmengründer gelegt haben. Dem Vernehmen sind Investoren an den Anteilen Müllers interessiert, der zusammen mit seiner Familie nach wie vor die Mehrheit der Anteile hält.

 

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