Biosan AAD Plus, Stress, Basis und Immun müssen zurück. Apotheken dürfen die Produkte in alter Verpackung nicht mehr abgeben. Der Hersteller Hexal hatte sich nach einem Urteil mit dem Verband Sozialer Wettbewerb (VSW) auf die Abverkaufsfrist geeinigt, die jetzt abgelaufen ist.
Der VSW war aufgrund der aus seiner Sicht unzulässigen Werbeaussagen gegen das Biosan-Portfolio vorgegangen. Strittig waren Kennzeichnung und Bewerbung von Biosan Stress, Biosan AAD Plus, Biosan Immun und Biosan Basis. Bereits im März vergangenen Jahres trafen sich beide Parteien vor Gericht. Das Landesgericht München I entschied noch zugunsten des Generikakonzerns. Das OLG kassierte Ende Oktober diese Entscheidung.
Zum Urteil gab es dennoch Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien: Aus Sicht des VSW bedeutete die Entscheidung, „dass ein Weitervertrieb der Biosan-Produkte mit der derzeitigen Verpackungsaufmachung unzulässig“ ist. Hexal teilte zum Urteil des OLG mit: „Das Urteil sieht keinen Vertriebsstopp vor, weder für das Portfolio noch für einzelne Produkte.“
Nachdem sich die Apotheken einer ungewissen Rechtslage ausgesetzt sahen, einigte man sich darauf, dass Biosan in den bisherigen Packmitteln noch bis zum 15. Mai abverkauft werden konnte. „Danach dürfen die bisherigen Packungen nicht mehr vertrieben werden und sie sind in der Apothekensoftware entsprechend als NV gekennzeichnet“, erklärt eine Hexal-Sprecherin.
Die Ware muss also zurück. Großhändler und Apotheken können die betroffenen Packungen entsprechend der geltenden Retourenregelung zurückschicken.
Diese Packungen sind betroffen:
Der Rückruf habe ausschließlich rechtliche Gründe, so die Sprecherin weiter. „Die hohe Qualität von Biosan steht weiterhin außer Frage und wurde auch nicht bezweifelt“, so die Sprecherin.
In diesem Zuge wird das Portfiolo auf ein Produkt reduziert: Neu ist Biosan Complex, das laut Hexal den weltweit am besten untersuchten Bakterienstamm enthält: „Wie das bisherige Produkt Biosan Basis enthält Biosan Complex den Bakterienstamm Lactobacillus rhamnosus GG (10 Milliarden Koloniebildende Einheiten) sowie die Mikronährstoffe Vitamin B1, B2, B6 und Zink.“
Auch andere Hersteller hatten Ärger. Stada brachte Probielle unter neuem Namen zurück, auch Allergosan musste bei OmniBiotic den Zusatz „Stress“ streichen. Sanofi hatte wegen der Einstufung von Mucosolvan Phyto Complete als Medizinprodukt Ärger, genauso wie zuletzt Klosterfrau mit Femannose.
APOTHEKE ADHOC Debatte