Der Pharmazulieferer Schott Pharma profitiert vom wachsenden Markt für Abnehmspritzen und neuen Krebstherapien. „Wir versuchen, Pharmatrends zu verstehen“, sagte Unternehmenschef Andreas Reisse. „Und dann übersetzen wir das in unser Geschäft für eine innovative Lösung.“
Schott Pharma ist Hersteller von Spritzen, vorfüllbaren Polymerspritzen und sterilisierten Glasfläschchen für Medikamente. Als Beispiele für Pharmatrends, von denen das Unternehmen profitiert, nannte der Manager Diabetes- und Abnehmpräparate. Die Mainzer seien der größte Lieferant für die dafür benötigten Glasspritzen und Karpulen, mit denen sehr genaue Dosierungen möglich sind.
Auch für die neuen Krebstherapien, die stärker auf den Tumor wirken, liefere das Unternehmen spezielle Fläschchen, berichtete der Unternehmenschef. Für mRNA-Impfungen etwa gegen Covid stelle Schott Pharma Polymerspritzen her, die auch tiefe Temperaturen gut vertragen.
Das im MDax notierte Unternehmen baute im Ende September endenden Geschäftsjahr seinen Umsatz um 7 Prozent auf 957 Millionen Euro aus. Währungsbereinigt stiegen die Erlöse um 12 Prozent auf rund 1 Milliarde Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 8 Prozent auf 258 Millionen Euro zu. Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von 150 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Ergebnis nach Steuern bei rund 152 Millionen Euro gelegen.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung“, erklärte der Manager. „Wir haben uns deutlich besser als viele andere in unserem Marktumfeld entwickelt.“ Im Geschäft mit vorfüllbaren Polymerspritzen und sterilisierten Glasfläschchen für Medikamente, die direkt vom Pharmazeuten angefüllt werden können, habe es die größte Wachstumsentwicklung gegeben. „Darauf fokussieren wir auch unser Geschäft und versuchen das weiter zu steigern.“
Schott Pharma sei global aufgestellt, und es habe gutes Wachstum aus allen Regionen gegeben. Schwerpunkt des Geschäfts sei Nordeuropa, berichtete Reisse. Für 2025 peilt das Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich sowie einen Zuwachs beim operativen Gewinn an. Die im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr etwas weniger starke Umsatzprognose begründete der Unternehmenschef unter anderem mit starkem Wachstum im Jahr 2024 und der Volatilität im mRNA-Impfmarkt.
Die Investitionen sollen von rund 145 Millionen auf ein Volumen zwischen 160 Millionen und 190 Millionen Euro steigen, kündigte der Manager an. Dabei gehe es um Vorhaben in den USA, Ungarn, Serbien, der Schweiz und Indien sowie am deutschen Standort in Müllheim. Schott Pharma hat in Deutschland knapp 700 Beschäftigte. Konzernweit sind es rund 4700 Mitarbeitende.
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