Abnehmmittel

BGH: Arzt darf nicht für Almased werben

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Berlin -

Die Empfehlung durch einen Arzt ist immer noch mit das Beste, das einem Hersteller passieren kann. In der Werbung ist dies allerdings kritisch. Almased darf sein gleichnamiges Diätpulver nicht von einem Arzt empfehlen lassen. Mit Beschluss vom 4. Mai ist der Hersteller aus Bienenbüttel auch vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gescheitert.

In einer Werbebroschüre und auf der Almased-Homepage hatte der Arzt Professor Dr. Aloys Berg für das Abnehmmittel geworben. Der Mediziner verstoße gegen die Berufsordnung seiner Ärztekammer, Almased mache unzulässige gesundheitsbezogene Angaben zu seinem Produkt, so der Vorwurf der Wettbewerbszentrale.

Die Sache ging vor Gericht: Das Landgericht Lüneburg hatte der Klage stattgegeben und die Werbung verboten. Im Juni 2016 hatte das Oberlandesgericht Celle (OLG) die Werbung ebenfalls verboten und keine Revision zugelassen. Dagegen hatte der Hersteller noch eine Beschwerde beim BGH eingelegt, damit sich der BGH doch noch mit der Kooperation befassen muss.

Doch daraus wird nichts: Die Karlsruher Richter wiesen die Nichtzulassungsbeschwerde ab, „weil die Rechtssache weder grundsätzliche Bedeutung hat noch die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts erfordert“, heißt es im Beschluss. Damit wird das Urteil des OLG rechtskräftig und Almased zahlt die Verfahrenskosten.

Berg hatte auf der Internetseite von Almased fünf Studien zum Schlankheitsmittel vorgestellt, etwa zur Wirkung gegen das metabolische Syndrom oder den Nutzen für Diabetiker. Angeblich loben acht weitere Wissenschaftler das Präparat.

In den TV-Spots des Herstellers war jahrelang auch der Apotheker Rudolf Keil aufgetreten. Doch die Zusammenarbeit wurde zum Jahreswechsel beendet, eine persönliche Entscheidung der Geschäftsleitung von Almased. Die Wettbewerbszentrale hatte zuvor angekündigt, sich im Falle eines erfolgreichen Verfahrens gegen die Arzt-Empfehlung auch die Werbung mit dem Apotheker genauer anzusehen.

Almased hat die eigene Werbestrategie zwischenzeitlich umgestellt. In TV-Spots wirbt der Schauspieler Christian Ulmen für das Amnehmpulver. Die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst werden von dem Unternehmen aus Bienenbüttel gesponsert. Der Hersteller will damit im Bereich Nahrungsergänzungsmittel für Sportler zusätzliche Absatzkanäle erschließen. Allerdings taucht mittlerweile auch wieder eine Apothekerin in den Spots auf.

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