Abmahnungen

Friedenspflicht im „Notfall“-Streit

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Berlin -

Die Apotheken sind erneut zwischen die Fronten geraten: Rund ein Dutzend Berliner Apotheken wurde wegen des Vertriebs von „Notfall Bonbons“ der Firma Murnauer abgemahnt. Der Verband Sozialer Wettbewerb bestätigte auf Nachfrage, aktuell gegen Apotheken vorzugehen. Doch jetzt wollen sich die Parteien einigen: Vorerst sollen keine weiteren Apotheken mehr abgemahnt werden, die Notfall Bonbons dürfen laut Hersteller weiter verkauft werden.

Der Verband sozialer Wettbewerb (VSW) war laut Geschäftsführerin Angelika Lange einer Beschwerde nachgegangen. Demnach sei die Bezeichnung Notfall Bonbons irreführend.

Die meisten Apotheken hätten die geforderte Unterlassungserklärung abgegeben. Betroffen seien ausschließlich Berliner Apotheken, eine bundesweite Aktion sei derzeit nicht geplant, so Lange. Wer hinter der Beschwerde steckt, wollte sie nicht verraten.

„Selbstverständlich möchten wir jedwede Verunsicherung oder Irreführung der Verbraucher vermeiden“, teilte Murnauer auf Anfrage mit. Der Hersteller arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit einigen Monaten an einer alternativen Bezeichnung für den in den Produkten nach Dr. Bach seit Jahrzehnten verwendeten Begriff „Notfall“. Auch mittels Verbraucherbefragungen sollen alternativen Bezeichnungen gefunden werden.

Dieser Prozess stehe kurz vor dem Abschluss, so Murnauer. Die Abmahnungen gegen Berliner Apotheken seien zeitlich dazwischen gefallen. Zusammen mit dem VSW habe man „Rahmenbedingungen einer Lösung“ erarbeitet, die in den nächsten Tagen zum Abschluss gelangen soll. „Diese bevorstehende Einigung mit dem Verband schließt ein, dass keine weitere Apotheke mehr durch den VSW abgemahnt wird“, so der Hersteller.

Die Einigung mit dem Verband sehe ferner vor, dass bis zur Einführung unter neuer Bezeichnungen der Produkte die bis dato im Markt befindlichen Präparate uneingeschränkt beim pharmazeutischen Großhandel oder direkt von Murnauer bezogen und verkauft werden könnten.

Zuletzt waren Apotheken ins Kreuzfeuer geraten, als Produkte des Herstellers Orthomol vom Wettbewerb angegriffen wurden. Die Firmen haben sich in einem Vergleich geeinigt.

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