Die Auseinandersetzung zwischen der Stuttgarter Celesio AG und der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände dürfte nach den jüngsten Aussagen von Celesio-CEO Dr. Fritz Oesterle eine neue Dynamik bekommen - oder zum genauen Gegenteil führen. Oesterle hatte noch vor wenigen Tagen bei einem Symposium in Stuttgart die Apothekerverbände zu Gesprächen aufgefordert.
Die ABDA weist die „Äußerung des Pharmahändlers Celesio AG, Stuttgart, scharf zurück", wonach „die von Apothekerverbänden geschürte Reaktion deutscher Apotheker auf den Erwerb von DocMorris“ Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Konzerns genommen hätte.
ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf ließ in einer knappen Erklärung wissen: „Konzerne wie Celesio sind Rosinenpicker, die nur für gute Ergebnisse Verantwortung übernehmen. Ansonsten sind die Gesundheitspolitik, das Verhalten der Geschäftspartner oder irgendwer anderes verantwortlich." Diese „Strategie" sei einfältig und „leicht zu durchschauen“.
Wolf hatte im vergangenen Jahr den Einstieg der Celesio bei DocMorris kritisch kommentiert. „Die Maske ist gefallen", ließ der ABDA-Präsident seinerzeit verbreiten. Seitdem herrscht zwar zwischen den Kontrahenten keine totale Funkstille; allerdings sieht man bei den Kammern und Verbänden anscheinend keinen Grund, den Austausch mit den Stuttgartern offensiv voranzutreiben. Nach den jüngsten Oesterle-Äußerungen dürfte sich dies ohnehin erübrigen. Zumal das Bundeskartellamt immer noch gegen mehrere Apoothekerverbände wegen angeblicher Boykottaufrufe gegen die deutsche Celesio-Großhandelstochter Gehe ermittelt.
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