Fokus statt Vielfalt: Während sich andere Pharmakonzerne möglichst breit aufstellen, will der US-Pharmakonzern Abbott seine Pharmasparte vom restlichen Geschäft abtrennen. Nach der Aufspaltung sollen zwei voneinander unabhängige Unternehmen entstehen: Unter dem Namen Abbott werden künftig Markengenerika, Diagnostika sowie Medizintechnik- und Ernährungsprodukte vertrieben. Der Name für die Sparte mit patentgeschützten Arzneimitteln und Biologicals soll später festgelegt werden.
Rund 18 Milliarden US-Dollar Umsatz entfallen derzeit auf die Pharmasparte, mehr als ein Drittel davon auf den Blockbuster Humira (Adalimumab). Neben anderen großen Produkten wie Kaletra (Lopinavir), Lupron (Leuprorelin) und Synagis (Palivizumab) hat der Konzern nach eigenen Angaben einige aussichtsreiche Kandidaten in petto: In den Fachbereichen Hepatitis C, chronische Nierenkrankheiten, Frauengesundheit, Onkologie, Immunologie und Neurologie seien derzeit mehr als 20 neue Wirkstoffe in der Pipeline.
22 Milliarden Dollar entfallen auf die restlichen Aktivitäten, davon rund 6 Milliarden Dollar auf den Nutrition-Bereich und 4 Milliarden Dollar auf Diagnostika wie Precision Xtra und Freestyle. Hier setzt Abbott auf zweistelliges Ertragswachstum. Nach der „geographischen Expansion“ sollen mindestens 40 Prozent des Spartenumsatzes in aufstrebenden Märkten verdient werden.
Abbott vertreibt seine Produkte derzeit in mehr als 130 Ländern. Der Konzern beschäftigt etwa 90.000 Mitarbeiter und setzte im vergangenen Jahr mehr als 35 Milliarden Dollar netto um. Zu den deutschen Produkten gehören Afonilum (Theophyllin), Isoptin (Verapamil), , Klacid (Clarithromycin), Kreon (Pankreas-Pulver), Norvir (Ritonavir) Prevacid (Lansoprazol), Rytmonorm (Propafenon) und Tarka (Trandolapril/Verapamil).
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