Reimporteure

Abacus verschiebt Börsengang

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Berlin -

Der dänische Reimporteur Abacus Medicine geht doch nicht an die Börse. Der Grund: Die Lage an den Finanzmärkten sei derzeit zu unsicher. Eigentlich plante das auf Hochpreiser spezialisierte Unternehmen eine Notierung am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse.

Der Börsengang ist laut Abacus verschoben, bis das Marktumfeld wieder günstiger ist. „Angesichts der aktuellen Volatilität an den Märkten glauben wir, dass es weder im besten Interesse von Abacus Medicine noch von seinen Aktionären wäre, den Börsengang zum jetzigen Zeitpunkt umzusetzen“, sagte Firmenchef und Mitgründer Flemming Wagner. Geplant war die Ausgabe neuer Aktien mit einem anvisierten Erlös von rund 40 Millionen Euro, darüber hinaus wollten sich Altaktionäre von Aktien trennen.

Mehrheitsaktionär ist aktuell die Wagner Family Holding, die auch weiterhin an dem Unternehmen beteiligt bleiben wollte. Abacus wurde 2004 von Wagner und seinem Vater John Wagner (Medizinischen Direktor) gegründet. Zwei Jahre später wurden erste Apotheken und Kliniken in Dänemark beliefert. 2010 expandierte die Firma erstmals nach Schweden, 2012 gab es erste Lieferungen nach Deutschland. Aktuell werden Arzneimittel in zwölf Ländern vertrieben. Insgesamt hält Abacus rund 2800 Produktlizenzen.

Für Abacus ist Deutschland der größte Absatzmarkt. Das Geld aus dem Börsengang wollte das Unternehmen für weiteres Wachstum nutzen und den Marktanteil in Europa weiter ausbauen. 2017 erzielte der Reimporteur mit rund 450 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz in Höhe von rund 253,1 Millionen Euro. 59 Prozent davon werden hierzulande erzielt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag insgesamt bei 9,9 Millionen Euro.

Das Unternehmen liegt hierzulande mit einem Marktanteil von etwa 7 Prozent auf Platz 7 hinter Branchenprimus Kohlpharma sowie Emra, Eurim, CC Pharma, Axicorp und Orifarm. Laut Firmenangaben ist Abacus mit jährlichen Raten von 50 Prozent gemessen am Umsatz das am schnellsten wachsende Unternehmen der Branche. Das dürfte auch am Angebot liegen: Die Firma hat sich auf den Reimport von Hochpreisern wie Chemotherapeutika und Immunsuppressiva spezialisiert.

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