Grünenthal/AstraZeneca

811 Millionen Euro: Nexium und Vimovo wechseln Besitzer

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Berlin -

Von AstraZeneca zu Grünenthal: Die europäischen Rechte für Nexium (Esomeprazol) und die globalen Rechte, mit Ausnahme von Japan und den USA, für Vimovo (Naproxen/Esomeprazol) gehen nach Aachen. Für umgerechnet 811 Millionen Euro soll der Vertrag vollzogen werden.

„Diese Akquisition ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte Grünenthals und ein wichtiger Schritt hin zu unserer Vision einer schmerzfreien Welt für Patienten“, so Grünenthal-CEO Gabriel Baertschi. Das Familienunternehmen will mit der Übernahme der Rechte die führende Position im Bereich der Schmerztherapie stärken. Nach eigenen Angaben ist Grünenthal einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich der innovativen Schmerzbehandlung und verwandter Therapien. „Grünenthals große Schmerzkompetenz und die gut etablierten Produkte Nexium und Vimovo passen daher strategisch perfekt zusammen“, so Baertschi.

Entsprechend dem Vertrag wird Grünenthal die exklusiven Vermarktungsrechte für den Protonenpumpenhemmer (PPI) in den zugelassenen Indikationen in 33 europäischen Ländern übernehmen. Trotz abgelaufenem Patentschutzes generierte Nexium im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 248 Millionen US-Dollar (entsprechend 220 Millionen Euro). Auf Vimovo, das ist mehr als 30 Ländern erhältlich ist, entfiel 2017 ein Umsatz von 79 Millionen US-Dollar (entsprechend 70 Millionen Euro). In den meisten europäischen Märkten besteht noch bis 2025 ein Patentschutz.

Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Ein Abschluss werde noch für Dezember erwartet.

Nexium wird zur Behandlung von gastroösophagealen Refluxerkrankungen, Geschwüren und dem Zollinger-Ellison-Syndrom eingesetzt. Außerdem kommt das Arzneimittel zur Prävention und Therapie von Magengeschwüren zum Einsatz, die durch schmerzlindernde, nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) hervorgerufen werden.

Vimovo vereinigt das NSAR Naproxen und Esomeprazol. Das Kombinationsarzneimittel wird zur symptomatischen Behandlung von Arthrose, rheumatoider Arthritis und ankylosierender Spondylitis bei Erwachsenen angewendet, wenn für die Betroffenen ein Risiko für die Entstehung von gastrischen und/oder duodenalen Ulcera besteht, die durch NSAR hervorgerufen werden können und bei denen eine Behandlung mit geringeren Naproxen-Dosen oder mit anderen NSAR als nicht ausreichend erachtet wird. Das Arzneimittel kann die Häufigkeit von Magengeschwüren um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu Naproxen alleinreduzieren.

Grünenthal hat sich auf die Indikationen Schmerz, Gicht und Entzündungserkrankungen spezialisiert. Ziel sei es, bis 2022 einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro zu erwirtschaften und vier bis fünf neue Produkte für Therapiegebiete zu entwickeln, in denen Patienten einen hohen Leidensdruck haben und für die es bislang noch keine ausreichenden therapeutischen Lösungen gibt. Das unabhängige Unternehmen ist in Familienbesitz. Sitz der Konzernzentrale ist in Aachen. Im Jahr 2017 betrug der Umsatz rund 1,3 Milliarden Euro.

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