Stada baut am Standort Bad Vilbel um. 63 Arbeitsplätze sollen in Deutschland reduziert werden. Allerdings sollen an anderer Stelle neue Jobs geschaffen werden. Kommunikationschef Frank Staud erklärt das Vorhaben.
Stada ist in den vergangenen Jahren gut gewachsen. Auch 2018 war für den Konzern mit Sitz in Bad Vilbel ein gutes Jahr, ein Trend, der sich auch in diesem Jahr fortsetzen soll. „In diesem Zusammenhang planen wir, weltweit 2019 mehr Mitarbeiter zu beschäftigen als 2018“, so Staud.
Was aber hat es mit der Stellenkürzung auf sich? Derzeit arbeiten am Standort in Hessen etwa 1100 Mitarbeiter und somit beinahe 10 Prozent aller Beschäftigten. „Bis März 2020 ist es geplant, 63 Stellen in Deutschland zu reduzieren beziehungsweise zu verlagern“, räumt Staud ein. Betroffen seien vor allem Verwaltungsbereiche wie Finance, Procurement oder Customer Service.
Mit dem Stellenumbau sollen die Verwaltungskosten eingedämmt werden. „Insgesamt ist es unser Ziel, unsere Verwaltungskosten bei Stada zu reduzieren, um mehr in die Entwicklung neuer Produkte im Generika und OTC Bereich zu investieren“, so Staud. „Es sind aber derzeit keine betriebsbedingten Kündigungen vorgesehen“, versichert er.
Geschäftsführung und Betriebsrat verhandeln derzeit über ein Freiwilligenprogramm. Staud ist optimistisch, dass es zu einem für beide Seiten positiven Ergebnis kommen wird. Alles in allem geht es um maximal zehn Arbeitsplätze, denn auf der anderen Seite sollen in diesem Jahr etwa 50 neue Jobs in den Bereichen Marketing, Sales und Business Development geschaffen werden. Staud schließt auch einen Nettoaufbau der Beschäftigen in Deutschland nicht aus, da der Konzern weitere Wachstumsmaßnahmen wie beispielsweise Neueinführungen plant.
Eine Neueinführung steht bereits fest. Im Sommer startet Stada mit Grippostad Complex (Acetylsalicylsäure 500mg/Pseudoephedrin 30 mg) den Angriff auf Aspirin Complex (Bayer). In Bad Vilbel nutzt man dafür die alte GrippHexal-Zulassung. Das Produkt wird seit April 2018 nicht mehr vertrieben. Dass das Stada-Produkt ein ähnliches Schicksal ereilt, glaubt OTC-Chef Dr. Ralph Grobecker nicht. „Die Marke ist bei Erkältungsprodukten sehr wichtig. Generika funktionieren in diesem Bereich nicht. Grippostad genießt dagegen ein großes Vertrauen bei den Verbrauchern.“
Wer bei Stada arbeitet, bleibt in der Regel lange. Dies belegen Zahlen aus dem Jahr 2017. Mit 353 Mitarbeitern hielt der Großteil der Beschäftigten Stada bereits zwischen zehn und 20 Jahren die Treue. 122 Mitarbeiter waren bereits seit mehr als 20 Jahren an deutschen Standorten tätig. Eine Mitarbeiterin war 2017 bereits seit mehr als 40 Jahren für den Genenrikakonzern tätig.Im Durchschnitt betrug die Betriebszugehörigkeit 9,8 Jahre, wobei weibliche Angestellte mit 10,3 Jahren im Durchschnitt (Männer 9,2 Jahre) länger dabei sind. Das Durchschnittsalter der Belegschaft lag bei 43 Jahren. Im Jahr 2010 lag dieses noch bei 40,7 Jahren.
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