Wandelanleihe bis 2029

200 Millionen Franken: DocMorris besorgt sich Geld

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Berlin -

DocMorris besorgt sich frisches Kapital. Die positive Stimmung nach dem Start von CardLink nutzt der Versender, um eine Wandelanleihe in Höhe von 200 Millionen Schweizer Franken zu lancieren.

Nach der Zulassung von CardLink habe man nun „vollen digitalen Zugang“ zum 55 Milliarden Euro schweren E-Rezept-Markt in Detuschland, wirbt DocMorris. Die Gunst der Stunde nutzt der Versender, um seine Schulden zu refinanzieren. Man sei kontinuierlich bestrebt, die Bilanz zu optimieren und zu stärken, um die Strategie zu unterstützen und ein nachhaltiges und profitables Wachstum zu erzielen.

Konkret soll eine bis 2025 laufende Wandelanleihe abgelöst werden. Das 2020 ausgegebene Papier mit einem Zinssatz von 2,5 Prozent hatte ursprünglich ein Volumen von 175 Millionen Franken und stand zuletzt noch mit 122 Millionen Franken in den Büchern. Die neue Anleihe hat ein Volumen von 200 Millionen Franken und mit 2,75 bis 3,25 Prozent einen vergleichbaren Zinssatz.

„Die kombinierte Transaktion, einschließlich der zusätzlichen Erlöse aus dem Angebot, wird DocMorris zusätzlichen Spielraum verschaffen, um die Strategie weiter zu unterstützen und gleichzeitig die Gesamtverwässerung für die bestehenden Aktionäre sorgfältig zu steuern“, so das Management. Man erwarte, dass die neue Anleihe rund 1,8 Millionen zugrunde liegende Aktien haben werde, was im Vergleich zu den 1,2 Millionen zugrunde liegenden Aktien der aktuellen Wandelanleihe und im Vergleich zu den derzeit insgesamt ausstehenden 13,7 Millionen Aktien insgesamt nur eine geringfügige Steigerung darstelle.

Eine weitere Anleihe aus dem Jahr 2019 muss im Herbst zurückgezahlt werden, hier sind noch 91 von ursprünglich 200 Millionen Franken offen. Eine weitere Wandelanleihe im Gesamtvolumen von 90 Millionen Franken läuft 2026 aus; hier muss DocMorris einen Zinssatz von knapp 7 Prozent zahlen.

Tafelsilber verkauft

Durch den Verkauf des Geschäfts in der Schweiz im vergangenen Jahr hatte DocMorris seine langfristigen Verbindlichkeiten deutlich reduzieren können. 360 Millionen Franken zahlte die Supermarktkette Migros für die Aktivitäten von Zur Rose. Laut Finanzvorstand Marcel Ziwica sank dadurch die Nettoverschuldung von zuvor 390 auf 30 Millionen Franken.

Gelöst waren die finanziellen Probleme damit aber nicht. Denn nach wie vor verbrennt der Versender in großem Umfang Geld – unter dem Strich stand 2023 ein Fehlbetrag von 118 Millionen Franken, immerhin weniger als die 171 Millionen Franken im Jahr zuvor oder die 226 Millionen Franken im Jahr 2021.

Dass ausgerechnet der einzige Bereich mit positivem Deckungsbeitrag versilbert wurde, macht es nicht einfacher, das Ziel des Sanierungsprogramms „Break even 2023“ zu erreichen: Ein ausgeglichenes operative Ergebnis konnte im vergangenen Jahr nicht erzielt werden, und auch das Ziel, in diesem Jahr den Mittelabfluss endlich zu stoppen, steht in den Sternen.

Noch kann DocMorris die Immobilie in Frauenfeld verkaufen, was Mitte des Jahres passieren soll. Danach ist das E-Rezept der letzte Joker, den der Versender noch hat – nachdem in den vergangenen Jahren ein hoher dreistelliger Millionenbetrag verbrannt wurde.

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