Zukaufpläne?

225 Millionen Euro: Shop Apotheke füllt Kriegskasse

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Berlin -

Shop Apotheke besorgt sich am Kapitalmarkt erneut Geld. Über eine Wandelanleihe sollen 225 Millionen Euro beschafft werden, die für „allgemeine Unternehmenszwecke“ eingesetzt werden sollen. An der Börse kam die Nachricht zunächst nicht gut an, weil eine Verwässerung droht.

Die Wandelschuldverschreibungen ist gestückelt in je 100.000 Euro und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Dann wird sie entweder zum Nennewert zurückgezahlt oder in Aktien gewandelt – die Wandelprämie soll zwischen 40 und 50 Prozent über dem Durchschnittskurs der Aktie am heutigen Tag liegen. Sie kann allerdings zuvor auch unter bestimmten Bedingungen zurückgekauft werden. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde der Betrag am Nachmittag von 200 auf 225 Millionen Euro aufgestockt.

Finanzvorstand Jasper Eenhorst sagte: „Wir sind sehr erfreut über die starke und qualitativ hochwertige Nachfrage bei dieser sehr erfolgreichen Wandelanleiheemission. Das Angebot war vielfach überzeichnet. Mit einem Null-Kupon während der siebenjährigen Laufzeit und einem Wandlungspreis, der signifikant über dem bisherigen Allzeithoch der Aktie liegt, sind die Konditionen exzellent. Durch diese Transaktion gewinnt Shop Apotheke Europe noch mehr Flexibilität, um die attraktiven Wachstumspotenziale unseres Sektors zu ergreifen und die marktführende Position sowie die Weiterentwicklung von einer reinen Online-Apotheke zu einer kundenzentrierten ePharmacy-Plattform weiter zu beschleunigen.“

Ein Händler zeigte sich etwas überrascht von der Maßnahme, denn die zuletzt starken Geschäfte in der Corona-Krise hätten eigentlich den Bedarf für solch einen Schritt verringert haben sollen. DerBörsianer hält es daher für möglich, dass demnächst ein kleinerer Zukauf auf der Agenda stehen könnte. Einige E-Commerce-Unternehmen hätten allerdings in den zurückliegenden Monaten Kapital aufgestockt, weil das Marktumfeld zurzeit vorteilhaft sei, hieß es weiter.

Die Papiere der Shop Apotheke zählen zu den Krisengewinnern der Pandemie und waren 2020 mit einem Kurszuwachs von fast 241 Prozent der stärkste Wert im MDax. Ihr Rekordhoch von 168,60 Euro datiert von Anfang Oktober. Damit hatte sich der Kurs seit dem Corona-Crashtief von Mitte März mehr als vervierfacht. Anfang November und dann wieder in dieser Woche kamen die Titel wieder dicht an ihre Bestmarke heran, überwanden sie aber letztlich nicht.

Laut Analyst Michael Heider von Warburg Research könnte Shop Apotheke mit dem frischen Geld weiter wachsen – auch durch Übernahmen. Große Kurssprünge traut er den Aktien mit seinem Kursziel von 164 Euro derzeit aber nicht mehr zu und rät zum Halten der Papiere. Am Vortag hatte bereits eine gestrichene Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies die Anteile vorübergehend unter Druck gesetzt. Sie hatten sich aber im Verlauf wieder schnell davon erholt und den Handelstag knapp unter ihrem Tageshoch beendet.

 

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