AOK-Rabattverträge Teil 2

1A geht komplett leer aus

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Bei der sechsten Rabattrunde der AOK zeichnet sich eine große Überraschung ab: Die Hexal-Tochter 1A Pharma ist nach Informationen von APOTHEKE ADHOC bei der zweiten Tranche komplett leer ausgegangen. Anfang der Woche hat die Kasse die Hersteller über ihr Abschneiden informiert, 1A soll nach übereinstimmenden Hinweisen aus der Branche kein einziges Mal vertreten sein. Bei den bereits vergebenen 28 Wirkstoffen hatte der Hersteller im Januar noch sehr gut abgeschnitten. Alleine oder in Bietergemeinschaften hatte 1A sieben Zuschläge in 42 Gebietslosen gewonnen. Weil 58 Moleküle zunächst blockiert waren, hatte die Kasse im Februar neu ausgeschrieben.

Für den Totalausfall in der zweiten Runde kann es eigentlich nur zwei Gründe geben: Entweder 1A hat durch die Bank zu schlechte Angebote gemacht - oder aber zu gute. Nach dem bisherigen Abschneiden der Hexal-Tochter bei anderen Ausschreibungen wird in der Branche ernsthaft bezweifelt, dass 1A diesmal allzu zurückhaltend mit den Rabatten gewesen sein soll.

Das würde bedeuten, dass der Hersteller aus Sicht der AOK zu hohe Preisnachlässe geboten hat, dass der Kasse die Angebote also unauskömmlich erschienen. Anders als bei vorherigen Ausschreibungen hatte die AOK diesmal - vermutlich auch aus Zeitnot - nur einmal zur Auskömmlichkeit der Angebote nachgefragt. Die Hersteller müssen bei den Nachweisen ihre komplette Kalkulation offen legen. Für einen Ausschluss reicht schon aus, wenn eine Firma nicht alle geforderten Informationen geliefert hat.

Hexal wollte sich auf Nachfrage nicht zu den vorübergehenden Ergebnisse der Ausschreibung äußern. Ohnehin laufen gegen die Rabattrunde schon wieder Nachprüfverfahren vor der Vergabekammer des Bundes. 1A steckt nach Branchengerüchten aber nicht dahinter.

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