OTC-Medikamente

17 Prozent: Prospan wird teurer

, Uhr
Berlin -

Pünktlich zur Hustensaison zieht Engelhard die Preise an. Betroffen sind verschiedene Darreichungsformen der Prospan-Range. Zum 1. Oktober sind Preiserhöhungen zwischen 3 und 17 Prozent zu verzeichnen. Der Hustensaft als Topseller ist nicht dabei.

Engelhard setzt bei Prospan auf den Efeublätter-Trockenextrakt. Zum Portfolio gehören Hustensaft und -tropfen, Lutschpastillen und Brausetabletten. Zum 1. Oktober werden drei Präparate mit dem Efeu-Spezialextrakt EA 575 teurer. Engelhard bestätigt die Preiserhöhung.

„Mit Blick auf unsere partnerschaftliche Beziehung zu den Apotheken wurden diese bereits frühzeitig über die Teilanpassungen informiert. So haben diese die Möglichkeit, bis zum 30. September 2019 Bestellungen zum aktuellen Preis aufzugeben“, teilt eine Sprecherin mit. „Wir haben unsere Bestände entsprechend aufgestockt, sodass wir alle eingehenden Aufträge bis zu diesem Datum vollständig bedienen können.“ Betroffen sind die Darreichungsformen Lutschpastille, Brausetablette und Tropfen in unterschiedlicher Höhe.

Mit 17 Prozent (bezogen auf den Apothekeneinkaufspreis) ist der Preisanstieg bei den Lutschpastillen am größten. Das bedeutet für Verbraucher: Statt für einen Apothekenverkaufspreis (AVP) von 7,50 Euro ist die Packung zu 20 Stück ab Oktober für 8,50 Euro zu haben. Der AEP der Hustentropfen zu 20 ml steigt um 9,1 Prozent, für 50 ml müssen Apotheker künftig 6,3 Prozent mehr zahlen. Die Brausetabletten werden im Einkauf um 3,3 Prozent teurer.

„Solche branchenüblichen Preiserhöhungen gehen in der Regel zurück auf gestiegene Kosten bei Vorlieferanten und Energiekosten“, begründet der Hersteller die Entscheidung.

Mit einem Umsatz von 102 Millionen Euro auf AVP-Basis gehört Engelhard laut Insight Health zu den führenden OTC-Herstellern in Deutschland. 55 Millionen Euro entfallen auf Prospan, weitere 27 Millionen Euro auf die Isla-Reihe. Das Unternehmen ist in Familienbesitz und wird in fünfter Generation von den Brüdern Oliver Karl Maximilian Engelhard und Richard Mark Engelhard sowie ihrem Großonkel Dr. Rolf Engelhard geführt.

Laut Engelhard löst Prospan in den Bronchien festsitzenden Schleim und besitzt eine entspannende Wirkung auf die Bronchien. Die Wirkung kann auf die im Efeu enthaltenen Saponine zurückgeführt werden. Verengte Atemwege würden erweitert und die Atmung erleichtert. Die Präparate können bei akuten und chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen angewendet werden. Allerdings gilt dies nicht für alle Produkte. Die Brausetabletten sind beispielsweise als schleimlösendes Mittel bei produktivem Husten angezeigt. Bereits 2015 hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Indikation gestutzt.

Der Prospan-Hersteller hat außerdem seit Oktober die Cineol-haltigen Kapseln Sinolpan in zwei Stärken auf dem Markt und greift damit Soledum (Klosterfrau) an. Das Packungsdesign von Sinolpan orientiert sich mit verschiedenen Grüntönen an Prospan. Anstelle des Efeublattes sind Eukalyptusblätter zu sehen. Zum Portfolio gehören außerdem die Isla-Produkte sowie die Marke Tyrosur.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte