Insolvenzverfahren

15 Prozent weniger für Schlecker-Mitarbeiter dpa, 12.04.2012 08:51 Uhr

Ehingen - 

Die verbliebenen rund 13.500 Schlecker-Mitarbeiter müssen sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auf harte Einschnitte einstellen. Demnach fordert der Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz für die Sanierung der Drogeriekette einen Lohnverzicht von 15 Prozent. Verdi lehnt dies ab. Derzeit laufen die Verhandlungen über einen sogenannten Sanierungstarifvertrag.

 

Nach bislang ergebnisloser Runde werden die Gespräche mit der Insolvenzverwaltung nach Angaben des Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke in der kommenden Woche fortgeführt. Bei der Größenordnung, die Geiwitz einsparen wolle, werde auch ein möglicher Verzicht der Beschäftigten auf Sonderzahlungen nicht ausreichen. Zu den Sonderzahlungen gehören das Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Weiterhin im Raum steht laut Franke die Forderung der Gewerkschaft, als Ausgleich für einen Lohnverzicht eine Unternehmensbeteiligung der Beschäftigten zu erreichen. „Das hat der Insolvenzverwalter nicht rigoros abgelehnt“, sagte Franke. In der vergangenen Woche fand der Auftakt der Verhandlungen zwischen Tarifkommission und Insolvenzverwaltung statt – bis Ende April soll eine Einigung gelingen. Bei Schlecker sind nach Filialschließungen und tausenden Kündigungen noch rund 13.500 Mitarbeiter beschäftigt.

Derweil führt der Schlecker-Insolvenzverwalter mit drei von insgesamt sechs „ernsthaften“ Bewerbern tiefere Gespräche über eine mögliche Übernahme. Bestätigt ist bisher der osteuropäische Finanzinvestor Penta als einer der drei engeren Kandidaten. Bisher war bekanntgeworden, dass sich auch das Düsseldorfer Beratungs- und Investmenthaus Droege International Group für Schlecker interessiert. Unklar ist, ob das Unternehmen weiter im Rennen ist. Bis Ende Mai ist ein Abschluss der Investorenfrage geplant. Auch die Gläubiger von Schlecker müssen dem zustimmen.