Pharmalogistiker

130 Millionen Euro: Trans-o-flex geht an die Börse

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Berlin -

Der Pharmalogistiker Trans-o-flex will noch in diesem Jahr an die Frankfurter Börse. Die Ausgabe neuer Aktien soll brutto mindestens 130 Millionen Euro einbringen, teilte das Unternehmen am Freitag in Weinheim mit.

Zudem wollten die bisherigen Anteilseigner, die Familien Schoeller und Amberger, eigene Aktien veräußern. Dies habe den Zweck, einen „signifikanten Streubesitz sicherzustellen“. Für den Sprung aufs Parkett will die Trans-o-flex die Rechtsform voraussichtlich in eine GmbH & Co. KGaA ändern. Abhängig von den Marktbedingungen solle das Angebot im vierten Quartal 2021 abgeschlossen werden, hieß es.

Trans-o-flex bezeichnet sich selbst als Marktführer für aktiv temperaturgeführte Pharmalogistik in Deutschland. Außerdem ist das Unternehmen auf den Transport hochwertiger Güter spezialisiert. Im Zeitraum von 2018 bis 2020 wuchs der Umsatz laut Firmenangaben von 468 auf 515 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) steigerte sich von 42 auf 60 Millionen Euro.

Das Geld aus der Kapitalerhöhung soll den Angaben zufolge in die Expansion, den Ausbau des Service-Angebots, den Aufbau neuer Geschäftsbereiche sowie in Investitionen in neue Technologie fließen. Zudem sei die Rückzahlung bestehender Gesellschafterdarlehen vorgesehen.

Eigentümer von Trans-o-flex sind seit 2016 die Familien um Christoph Schoeller und Peter Amberger. Sie hatten das Unternehmen 1995 von Haniel gekauft und 1997 eigentlich an die Deutsche Post verkaufen wollen. Doch die EU-Kommission untersagte den Deal, sodass stattdessen später die Österreichische Post den Zuschlag erhielt. Als man in Wien entschied, den Bereich mangels Erfolg aufzugeben, waren die alten Inhaber zurück.

Das Handelsblatt hatte bereits vor einigen Wochen über die Pläne berichtet. Demnach wurden im Vorfeld mehrere Darlehen in Eigenkapital umgewandelt, um die bilanzielle Schieflage nach einer Reihe an verlustreichen Jahren zu beenden. Offenbar sieht man den Zeitpunkt in Weinheim als günstig, denn mit der Verteilung von Corona-Impfstoffen und Corona-Tests hat der hart umkämpfte Bereich zuletzt in Finanzkreisen Interesse geweckt.

In den vergangenen Jahren hat CEO Wolfgang Peter Albeck im Unternehmen aufgeräumt und die Verteilzentren wieder eingegliedert und ihre Zahl von 38 auf 33 reduziert. Doch für weiteres Wachstum etwa im Ausland braucht es Geld. Gleichzeitig ist der Markt stark umkämpft: Einerseits machen Spezialanbieter wie Movianto dem Unternehmen Konkurrenz, andererseits entwickeln auch Logistiker wie DHL, DPD, Hermes oder GLS Angebote für die Pharmabranche.

Rund 70 Prozent der Erlöse von 500 Millionen Euro werden im Expressdienst generiert, ein Viertel entfällt auf Thermomed. Der Rest verteilt sich auf zeitgeführte Lieferungen und Lagerhaltung/Logistik.

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