Arzneimittelausgaben

1. Halbjahr: Weniger Rezepte, höherer Kosten

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Berlin -

Trotz eines Rückgangs im Juni sind die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel im ersten Halbjahr 2019 stärker gestiegen als zwischen Ärzten und Kassen vereinbart. Nach Angaben des DAV betrug der Anstieg 4,9 Prozent oder 881 Millionen Euro auf 18,7 Milliarden Euro. Allerdings hat sich die Zahl der eingelösten Rezepte um 0,8 Prozent verringert. Für 2019 hatten sich Kassen und Ärzte auf einen Ausgabenrahmen von Plus 3,7 Prozent verständigt. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) geht davon aus, dass der Ausgabenkorridor im zweiten Halbjahr eingehalten werden kann.

Insgesamt rechnet der DAV für 2019 mit Arzneimittelausgaben zu Lasten der Krankenkassen in Höhe von 37,3 Milliarden Euro. Das wären 1,2 Milliarden Euro oder 3,3 Prozent mehr als 2018. Für den Juni meldet der DAV in seinen Frühinformationen einen Rückgang der Arzneimittelausgaben um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, bei gleichzeitigem Rückgang der Rezeptzahl um 8,5 Prozent. Diese Entwicklung sei allerdings maßgeblich vom Arbeitstageeffekt beeinflusst, da der Juni 2019 drei Werktage weniger hatte als der Juni des Vorjahres. Die GKV-Ausgaben für Impfstoffe gingen im Juni 2019 um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Aus den hohen Zuwachsraten in den vorangegangenen Monaten resultiert laut DAV für den Zeitraum Januar bis Juni 2019 ein durchschnittlicher Anstieg der Impfstoffausgaben von 15,4 Prozent.

In den Zahlen sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge nicht enthalten. Alle Krankenkassen haben inzwischen Rabattverträge mit Herstellern geschlossen. Die Einsparvolumina werden quartalsweise von den Kassen gemeldet und vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlicht. Für das Jahr 2018 beliefen sich die Einsparungen aus Rabattverträgen auf 4,4 Milliarden Euro. Das sind rund 9 Prozent mehr als im Jahr 2017. Für das erste Quartal 2019 beliefen sich die Einsparungen aus Rabattverträgen gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen auf 1,1 Milliarden Euro. Das sind 7,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Wie stets fallen die Ausgabenanstiege in den Regionen unterschiedlich aus: Mit einem Plus von fast 7,7 Prozent führt Bremen die Liste des DAV erneut an. Über 6 Prozent mehr Arzneimittel wurden im ersten Halbjahr in Bayern ausgegeben gefolgt von Berlin mit knapp unter 6 Prozent. Brandenburg, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe folgen mit Werten über fünf Prozent. Das Saarland, Sachsen-Anhalt, Nordrhein, Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Sachsen und Rheinland-Pfalz liegen ebenfalls noch über dem vereinbarten Ausgabenkorridor. Nur Mecklenburg-Vorpommer liegt mit 2,2 Prozent im Rahmen.

Im vergangenen Jahr waren die Ausgaben der Krankenkassen für Rx-Arzneimittel auf über 40 Milliarden Euro gestiegen. Der prozentuale Anstieg von 3,1 Prozent lag aber in dem zwischen Kassenärzten und Kassen vereinbarten Rahmen. Mit 41,1 Milliarden Euro zahlten die Kassen laut Statistik des Bundesgesundheitsministeriums 1,2 Milliarden Euro mehr für Rx-Arzneimittel. Grund für den Anstieg sind auch laut BMG die Ausgaben für „innovative Arzneimittel“.

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