Zwangslizenzen bleiben bestehen APOTHEKE ADHOC, 13.03.2008 15:41 Uhr
Einen Monat lang haben Ärzte und Gesundheitsaktivisten in Thailand gegen die Ankündigung des neuen Gesundheitsminister Chaiya Sasomsap protestiert, die von der vorherigen Regierung eingeführten Zwangslizenzen für bestimmte Arzneimittel zu prüfen. Nun verkündete Sasomsap, die Patente für drei Zytostatika auch in Zukunft zu übergehen, berichten thailändische Medien.
Dabei handele es sich um die Arzneimittel Letrozol von Novartis, Docetaxel von Sanofi-Aventis und Erlotinib von Roche. Sasomsap erklärte, dass die Zwanglizenzen dem südostasiatischen Land in den kommenden fünf Jahren helfen, mehr als drei Milliarden Baht (rund 62 Millionen Euro) einzusparen. Die Aufgabe des Gesundheitsministeriums sei es, den Patienten den einfachen Zugang zu qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und günstigen Preisen zu gewährleisten, betonte der Minister. Er kündigte an, die Krebsmedikamente von Generikaherstellern, beispielsweise aus Indien, zu beziehen.
Mitglieder der neuen thailändischen Regierung hatten Bedenken zu den von der ehemaligen Militärregierung eingeführten Zwangslizenzen geäußert. Sie hatten befürchtet, die Regelung könnte die Handelsbeziehungen zu Europa und den USA belasten.