Ob ein Rentner in den USA das Originalpräpart oder ein Generikum einnimmt, hängt davon ab, wer die Kosten übernimmt. Einer Studie des amerikanischen Gesundheitsdienstleisters Medco zufolge wählen Senioren eher das Markenprodukt, wenn Medicare, die staatliche Gesundheitsvorsorge für Rentner, das Arzneimittel bezahlt. Wenn sie in die eigene Tasche greifen müssen, fällt die Entscheidung dagegen häufiger zu Gunsten eines Generikums aus.
Medco untersuchte das Konsumverhalten der Rentner am Beispiel von Cholesterinsenkern. In der Gruppe der Rentner, die von Medicare Unterstützung empfangen, nahm nur jeder Dritte ein Generikum. Hatten sie jedoch die Grenze von 2400 Dollar, bis zu der Medicare 75 Prozent der Medikamentenkosten übernimmt, überschritten, änderte sich das Verhältnis: Zwei von drei Verbrauchern nahmen dann das Generikum. Unter den Senioren, die ihr Medikament komplett selbst bezahlen müssen, entschieden sich sogar 71 Prozent für ein Generikum, nur 29 Prozent für das Original.
Ab einer Summe von 5451 Dollar übernimmt Medicare dann wieder die Medikamentenkosten mit einer Selbstbeteiligung der Rentner in Höhe von 5 Prozent. Der Untersuchung zufolge stieg der Anteil der Originalpräparate unter diesen Unterstützungsempfängern wieder auf 59 Prozent an.
Medco verhandelt eigenen Angaben zufolge mit den Versicherern, meist den Arbeitgebern, die Arzneimittel von jedem fünften US-Bürger. Als „Pharmacy Benefit Manager“ verdient der Konzern mehr Geld, wenn sich Patienten für kostengünstige Generika entscheiden.
APOTHEKE ADHOC Debatte