Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft Länder nach dem Lockern von Corona-Schutzmaßnahmen dazu auf, weiterhin rigoros Menschen auf das Virus zu testen. „Die Pandemie ist sicherlich noch nicht vorbei“, sagte Kate O'Brien, Direktorin der WHO-Abteilung für Impfungen, am Montag in Genf.
Es könnten sich weiterhin neue Virusvarianten entwickeln. Lockerungen führten zu neuen Infektionswellen, sagte O'Brien. Das sei nicht immer gleich deutlich, weil in vielen Ländern inzwischen deutlich weniger getestet werde. Sie rief Regierungen dazu auf, die Schutzmaßnahmen vorsichtig zu lockern und dabei zu überwachen, wie sich die Todeszahlen entwickeln.
In 20 Ländern weltweit sind weniger als 10 Prozent der Einwohner gegen das Coronavirus geimpft. Die meisten davon lägen in Afrika, sagte O'Brien nach einem Treffen des unabhängigen Expertenrats, der die WHO in Impffragen berät. Das liege nicht mehr am knappen Angebot von Impfstoffen. Die Länder arbeiteten daran, ihre Impfprogramme auszuweiten. Im Januar hatten noch 34 Länder weniger als zehn Prozent der Einwohner geimpft.
Der Rat befasst sich derzeit auch mit der Frage, wie groß der Nutzen einer zweiten Booster-Impfung gegen das Coronavirus ist. Die Daten reichten noch nicht aus, um eine Empfehlung abzugeben, teilte er mit. Die Länder sollten sich in erster Linie darauf konzentrieren, möglichst vielen Menschen eine Corona-Grundimpfung zu geben, bevor sie eine allgemeine Ausweitung von Booster-Programmen ins Auge fassen.
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