Purdue-Deal

Wegen Opioid-Krise: Mundipharma soll verkauft werden

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New York -

Der im Zentrum der Opioid-Krise stehende Pharmakonzern Purdue steht offenbar vor einem milliardenschweren Vergleich zur Beilegung eines Großteils der Rechtsstreitigkeiten. Als Teil der Lösung soll laut einem Agentur-Bericht die Schwesterfirma Mundipharma verkauft werden.

Die Eigentümerfamilie des Herstellers des Schmerzmittels Oxycontin, Sackler, habe sich mit den Behörden auf ein Paket im Volumen von mehr als elf Milliarden Dollar (rund zehn Milliarden Euro) geeinigt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das wäre damit die bisher höchste Vergleichssumme im Zusammenhang mit der in den USA grassierenden Welle der Opioid-Abhängigkeit.

Die Firma werde dabei in die Insolvenz geschickt und in eine Stiftung der öffentlichen Hand überführt. Zudem soll die außerhalb der Vereinigten Staaten aktive Tochter Mundipharma verkauft werden. Die Familie Sackler, die den Hersteller seit Anfang der 1950er-Jahre besitzt, soll drei Milliarden Dollar zahlen. Insgesamt sollen so rund 11,5 Milliarden Dollar für die Entschädigung von Opfern der Schmerzmittel-Welle zusammenkommen. Im Gegenzug sollen rund 2000 Klagen von Städten, Bezirken und Bundesstaaten fallen gelassen werden. Das wäre ein Großteil der derzeit gegen Purdue laufenden Verfahren.

Am Montag hatte ein Gericht den Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) wegen unrechtmäßiger Vermarktung von suchtgefährdenden Schmerzmitteln zu einer Zahlung von 572 Millionen Dollar verurteilt. Der Konzern habe zur Welle dieser Medikamentenabhängigkeit im Bundesstaat Oklahoma beigetragen, hieß es in der Begründung. Johnson & Johnson kündigte umgehend an, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Der Generalstaatsanwalt von Oklahoma, Mike Hunter, hatte dem Konzern vorgeworfen, mit suchtgefährdenden Schmerzmitteln ein Wegbereiter der Opioid-Welle und Drogenkrise gewesen zu sein.

Johnson & Johnson wurde in der Klage beschuldigt, aus Profitgier Suchtrisiken bei der Vermarktung der Medikamente durch irreführende Angaben verschleiert zu haben. Oklahomas Staatsanwalt Hunter hatte eine noch deutlich höhere Strafe von über 17 Milliarden Dollar gefordert. Anleger hatten das Urteil aus diesem Grund mit Erleichterung aufgenommen. Der Aktienkurs des Unternehmens, das mit einem Börsenwert von 342 Milliarden Dollar zu den wertvollsten Konzernen der USA zählt, legte in einem etwas schwächeren Markt mehr als ein Prozent zu.

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