Schweiz rationiert Abgabe von Medikamenten

Wegen Hamsterkäufen: Eine OTC-Packung pro Patient

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Berlin -

Nach einem Ansturm bei den Apotheken werden in der Schweiz bestimmte Medikamente rationiert. Das beschloss die Regierung am Mittwoch. Ab sofort dürfe nur noch eine Packung pro Einkauf abgegeben werden, teilte die Regierung mit. Sie hatte am Montag den Notstand ausgerufen und kann solche Maßnahmen deshalb per Notrecht durchsetzen.

Betroffen seien alle verschreibungspflichtigen Medikamente sowie verschiedene frei verkäufliche Wirkstoffe.

Schmerzmittel

Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Metamizol, Paracetamol, Mefenaminsäure – einzeln und in Kombination.

Hustenmittel

Codein, Noscapin, Dextrometorphan

Eine spezielle Regelung gilt für chronisch Kranke: Auf Verschreibung des Arztes darf ihnen der Bedarf von bis zu zwei Monaten gedeckt werden. Die Regeln gelten sechs Monate.

Der Apothekerverband Pharmasuisse bezeichnete die Regelung als sinnvolle Massnahme, um die Versorgungssituation zu stabilisieren. „So erhalten alle Kunden die Medikamente, die sie wirklich brauchen“, so eine Sprecherin. Die letzten Tage hätten gezeigt, dass die Kundschaft nach unnötigen Reserven verlange, was vermehrt zu logistischen Engpässen und sogar zur zeitweisen Überlastung der Lieferkette geführt habe – trotz massiver Anstrengung aller Beteiligten. Pharmasuisse gehe im Moment davon aus, dass alle Medikamente innert weniger Tage wieder in den Apotheken verfügbar seien.

Der Bund verfügt laut Neuer Zürcher Zeitung (NZZ) über ein Pflichtlager für lebenswichtige Medikamente. Es bestehen Vorräte im Umfang von drei bis vier Monaten.

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