Die US-Apothekenkette Walgreens will künftig auch Gentest in ihren Filialen verkaufen, mit deren Hilfe Kunden ihr angeborenes Risiko für bestimmte Krankheiten ermitteln lassen können. Die Kits sollen an mehr als 7.500 Standorten zu einem Preis von 20 bis 30 US-Dollar (umgerechnet rund 15 bis 23 Euro) angeboten werden. Die Arzneimittelbehörde FDA hat sich unterdessen eingeschaltet und will das Angebot prüfen.
Hergestellt werden die Gentests von Pathway Genomics, einem Start-up-Unternehmen aus San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Kits enthalten ein kleines Röhrchen für eine Speichelprobe, die der Kunde dann an die Firma schickt. Auf der Internetseite von Pathway kann der Bericht über die Zusammensetzung des eigenen Genoms für weitere 79 bis 249 Dollar (62 bis 196 Euro) angefordert werden. Getestet wird unter anderem auf das Risiko für Brust- beziehungsweise Prostatakrebs, kardiovaskuläre Erkrankungen, rheumatoide Arthritis und Diabetes.
Die FDA will die Werbeaussagen der Firma nun genau prüfen, denn der Test ist nach Angaben der Behörde bislang weder validiert noch zugelassen. „Wir wollen sicher stellen, dass das Produkt, das nicht von der FDA bewertet wurde, auch hält, was es verspricht“, sagte eine FDA-Sprecherin. Sowohl Walgreens als auch Pathmay betonten unterdessen, dass eine Freigabe der FDA nicht erforderlich sei. Der Test sei weder zur Diagnostik noch zur Behandlung von Krankheiten gedacht, so die Argumentation.
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