Walgreens will 25 Prozent seiner US-Filialen schließen Katharina Brand, 02.07.2024 14:13 Uhr
Es steht weiterhin nicht gut um Walgreens Boots Alliance (WBA): Die US-Apothekenkette legte nun ihre Zahlen für Q3 vor. Die Prognose: Sinkflug, woraufhin die Aktie des Unternehmens um 24 Prozent abstürzte. WBA kündigte an, einen erheblichen Teil seiner rund 8600 US-Standorte zu schließen, da es Schwierigkeiten hat, mit der sich schnell entwickelnden Einzelhandelsbranche im Pharmasegment Schritt zu halten. CEO Timothy Wentworth stellte klar: „Wir erwarten keine Verbesserung des US-Einzelhandelsumfelds.“
„Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem das aktuelle Apothekenmodell nicht mehr nachhaltig ist und die Herausforderungen in unserem Betriebsumfeld erfordern, dass wir den Markt anders angehen“, erklärte Wentworth während der vierteljährlichen Gewinnmitteilung des Unternehmens. Er leitet das Unternehmen seit Oktober vergangenen Jahres. „Wir erwarten keine Verbesserung des US-Einzelhandelsumfelds.“
Filialen unrentabel
Der Apothekenriese mit Sitz in Deerfield, Illinois, erklärte, 25 Prozent seiner Filialen seien leistungsschwach; man denke über Schließungen nach. Die Mehrheit der Mitarbeiter würde dann, laut Wentworth, in andere Geschäfte versetzt werden. Zwar nannte das Unternehmen keine konkreten Standorte für ihre Schließungen; allerdings könnte das Ausmaß dazu führen, dass die Medikamentenversorgung in den USA sich weiter verschlechtert.
„In den US-amerikanischen Einzelhandelsapotheken erleben wir einen anhaltenden Druck auf den US-Verbraucher. Unsere Kunden sind bei ihren Einkäufen immer wählerischer und preissensibler geworden“, betont Wentworth. Das Unternehmen verzeichnete im vergangenen Quartal einen bereinigten Nettogewinn von 545 Millionen US-Dollar, 36,5 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Walgreens senkte seine Jahresgewinnprognose pro Aktie um etwa 12 Prozent.
Schließungswelle in den USA
Walgreens schloss in den letzten 10 Jahren etwa 2000 Filialen in den USA; allein seit Februar dieses Jahres kommen weitere 484 Geschäfte dazu. Das Problem betrifft auch die Konkurrenz: Rite Aid schloss über 500 Geschäfte nach seiner Insolvenz im letzten Jahr. CVS knipste in diesem Jahr in etwa 300 Geschäfte das Licht aus und plant, innerhalb von drei Jahren 900 Filialen abzubauen.