Rückruf unzureichend umgesetzt

Verseuchte Augentropfen: Tote und Erblindete

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Berlin -

Kontaminierte Augentropfen haben in den USA bei mehreren Menschen starke Beschwerden verursacht: Hornhautentzündungen und Blutvergiftungen traten auf. Bei einigen Betroffenen sei die Anwendung sogar tödlich gewesen, so die US-Seuchenschutzbehörde.

Gereizte Augen, verschwommene Sicht und in schweren Fällen Infektionen der Atemwege: In den USA kam es schon im Februar zu einer schweren bakteriellen Kontaminierung frei verkäuflicher Augentropfen aus der Drogerie. Obwohl die Verseuchung bekannt war, die Behörden warnten und Unternehmen die Präparaten zurückriefen, kamen einige Chargen in den Handel.

Zahlreiche Vergiftungen

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichteten bislang über 68 Fälle in 16 Bundesstaaten. Dabei verstarben drei Menschen nach der Anwendung der verseuchten Augentropfen und acht erblindeten. Darüber hinaus klagten viele Betroffene über Infektionen der Atem- und Harnwege, auch Entzündungen der Hornhaut sowie Blutvergiftungen seien aufgetreten.

Zwar seien von der Verunreinigung Präparate mehrerer Handelsmarken betroffen, besonders häufig wurden laut CNN jedoch Patient:innen hospitalisiert, die zuvor „Artificial Tears-Augentropfen“ des US-Anbieters EzriCare angewendet hatten. Grund für die heftigen Reaktionen sei wohl eine Verunreinigung mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa gewesen, die bei dem indischen Zulieferer Global Pharma festgestellt wurde. Innerhalb der USA wurde der Erreger laut Behörden zum ersten Mal nachgewiesen.

Hochpathogener Krankenhauskeim

Die Krux: Das Bakterium gehört zu den multiresistenten Keimen und kann mit den gängigsten Antibiotika nicht therapiert werden. In der Hygiene gilt es daher als bedeutender Krankenhauskeim, spielt aber auch als Lebensmittelverderber eine Schlüsselrolle. Es kann selbst in destilliertem Wasser oder einigen Desinfektionsmitteln überleben und wachsen, wenn kleinste Spuren organischer Substanzen vorhanden sind.

Der Hersteller selbst habe die Produktion der betroffenen Augentropfen sofort eingestellt und versucht Kund:innen zu kontaktieren, so die CDC.

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