Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 hatte eine von 14 Frauen weltweit keinen Zugang zu Verhütungsmittel. Dies entspricht einem ungedeckten Bedarf von 162 Millionen Frauen, von denen die meisten in Afrika südlich der Sahara und in Südasien leben. Das deutsche Unternehmen LTS Lohmann (LTS) mit Sitz in Adernach (Rheinland-Pfalz) erhält Fördermittel von der Bill & Melinda Gates Foundation. Damit unterstützt die Stiftung die Entwicklung eines Verhütungs-Mikronadelpflasters (MAP) für Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. LTS erhält 4,3 Millionen US-Dollar über einen Zeitraum von 25 Monaten.
Schwangerschaft und Geburt führten laut der Bill & Melinda Gates Foundation im Jahr 2019 zu fast 200.000 Todesfällen bei Frauen im gebärfähigen Alter von 15 bis 49 Jahren. Der Einsatz von Verhütungsmitteln kann in Ländern mit niedrigem Einkommen folgende Vorteile mit sich bringen, darunter:
Die winzigen Nadeln des MAPs dringen beim Aufkleben in die oberste Hautschicht ein. Dort geben sie den Wirkstoff entweder lokal ab oder er gelangt über die Blutbahn an den Zielort. Für die Anwendung als Kontrazeptivum bieten MAPs mehrere Vorteile. Das MAP-Kontrazeptivum ist als Langzeitanwendung geplant und soll 6 Monate Schutz garantieren. Im Vergleich zu anderen langwirksamen Arzneiformen kann es von der Anwenderin selbst appliziert werden. Ein Arztbesuch ist nicht notwendig. Darüber hinaus ist das Pflaster diskret und führt im Vergleich zu beispielsweise Tabletten zu weniger Nebenwirkungen und einer potenziell besseren Bioverfügbarkeit.
„LTS hat in letzter Zeit mit seinem MAP-Programm große Fortschritte in Bezug auf präklinische und klinische Daten gemacht und auch bedeutende Schritte in Richtung Kommerzialisierung und Marktfähigkeit der MAP-Technologie unternommen. LTS ist davon überzeugt, dass unsere MAP-Technologie nicht länger eine Vision ist, sondern eine echte Alternative für die Verabreichung von kleinen Molekülen, Impfstoffen, biologischen Wirkstoffen und mRNA. Die Fördergelder der Stiftung werden dazu beitragen, die MAP-Technologie weiterzuentwickeln, sie auf die nächste Entwicklungsstufe zu bringen und sie in absehbarer Zeit für Patienten zugänglich zu machen.“ erklärt Dr. Frank Theobald, Leiter des MAP-Programmes bei LTS.
„Sie wird Frauen in den LIMCs den Zugang zu einer zuverlässigen und wirksamen Verhütungsmethode ermöglichen und ihre wirtschaftliche Situation verbessern. Das wird sie bei der Durchsetzung der Gleichstellung der Geschlechter in ihren Lebensräumen unterstützen.“
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