Sandoz ist in den USA wegen illegaler Preisabsprachen und anderer kartellrechtlicher Verstöße zur Rechenschaft gezogen worden. Die Novartis-Tochter habe einen Vergleich in Höhe von 195 Millionen Dollar (175 Millionen Euro) akzeptiert, teilte das Justizministerium am Montag (Ortszeit) in Washington mit.
Die Strafverfolger hatten Sandoz vorgeworfen, jahrelang ein Komplott mit Wettbewerbern auf dem US-Generikamarkt betrieben zu haben. Laut früheren Angaben von George Jespen, Staatsanwalt des Bundesstaates Connecticut, hatten seit 2014 laufende Ermittlungen in 46 Bundesstaaten ergeben, dass in der Generikabranche systematisch Preise abgesprochen und Märkte aufgeteilt würden. Rund 20 Hersteller müssten sich vor Gericht verantworten.
Der Konzern betonte in einer Stellungnahme, bei den weiteren Ermittlungen der US-Behörden gegen andere Hersteller zu kooperieren. Die Verantwortlichen der Affäre seien inzwischen nicht mehr im Unternehmen. Außerdem habe man sich verpflichtet, weitere Maßnahmen zur Förderung der Compliance, Ausbildung der Mitarbeiter und zur Überwachung einzuleiten.
US-Chefin Carol Lynch sagte: „Wir nehmen die geltenden Wettbewerbsregeln ernst. Mit dem Vergleich lösen wir nicht nur vergangene Themen auf, sondern unstreichen auch unser Engagement bei der kontinuierlichen Verbesserung unserer Compliance und unseres Trainingsprogramms sowie unserer Kontrollen. Wir sind enttäuscht, dass es trotz klarer Wettbewerbsvorschirften und zahlreicher Trainings zu solchem Missverhalten kommen konnte – und zwar komplett entgegen der Werte unseres Unternehmens.“
Um auch zivilrechtliche Ansprüche auszuräumen, hat Sandoz weitere 185 Millionen Dollar zurückgestellt.
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