Vatikan kritisiert Obama dpa/APOTHEKE ADHOC, 26.01.2009 10:07 Uhr
Der neue US-Präsident Barack Obama hat beim Thema Schwangerschaftsabbruch der restriktiven Politik seines Vorgängers ein Ende gesetzt. Er hob am dritten Tag seiner Amtszeit eine Verordnung der Bush-Regierung auf, die staatliche Finanzhilfen für internationale Organisationen untersagte, die Abtreibungen unterstützen oder durchführen.
Der Vatikan kritisierte den US-Präsidenten umgehend: Laut italienischen Medienberichten verurteilten die Kirchenväter in Rom die Aufhebung der Verordnung.
Den Stopp der staatlichen Gelder hatte bereits der republikanische Präsident Ronald Reagan 1984 verfügt. Sein Nachfolger Bill Clinton hatte die Verordnung wieder abgeschafft. Bush setzte sie nach seinem Amtsantritt vor acht Jahren aber wieder in Kraft.
Abtreibungen sind ein äußerst kontroverses Thema in den USA. Zwar sprach das Oberste Gericht 1973 jeder Frau das Recht auf Abtreibung zu. Später wurde dieses Recht vor allem auf Ebene der Bundesstaaten eingeschränkt und der Zugang zur Abtreibung faktisch erschwert.