USA

FDA: Arzt statt Investor

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Berlin -

Der Mediziner Scott Gottlieb soll neuer Chef der US-Arzneimittelbehörde FDA werden. Die Pharma- und Biotechindustrie in den USA zeigte sich erleichtert über dessen Nominierung durch US-Präsident Donald Trump, der damit wochenlange Spekulationen beendete.

Gottlieb war bereits stellvertretender Kommissar bei der FDA, bringt Stallgeruch der Wall Street mit und gilt als Vertreter der etablierten FDA-Linie. Derzeit ist er klinischer Assistenzprofessor an der New York University und an einer Risikokapitalgesellschaft beteiligt. Bereits 18-mal sprach er vor dem Kongress zu Gesundheitsfragen.

Nach vielen kritischen Aussagen Trumps über die FDA und deren Regulierungen galt Jim O'Neill als ein weiterer möglicher Kandidat für den Posten. Der Risikokapitalanleger ohne ausgeprägten wissenschaftlichen Hintergrund war sechs Jahre bei der FDA tätig und hatte sich vor allem durch Kritik an der Behörde hervorgetan. Er schlug vor, sie solle nur noch die Sicherheit von neuen Arzneimitteln prüfen, nicht mehr die Wirksamkeit.

Auch Gottlieb gilt allerdings als Kritiker von diversen Regulierungen und hatte sich für eine schnellere Zulassung von Arzneimitteln ausgesprochen. Er sitzt in Gremien von GlaxoSmithKline und Bristol-Myers Squibb. Auch die Bank T.R.Winston, bei der er Manager ist, sowie die Risikokapitalgesellschaft New Enterprises Associates sind im Gesundheitssektor tätig.

Seine Ernennung durch den Gesundheitsausschuss des Senats könnte sich daher noch eine Weile hinziehen, falls die Demokraten in eine genauere Prüfung einsteigen. Der amtierende FDA-Chef Robert Califf war monatelang aufgehalten worden, weil er laut Rechtsgutachten zu enge Verbindungen mit der Pharmaindustrie aufwies.

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