USA

Trumps Einreiseverbot trifft Apothekerinnen

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Berlin -

Seit Tagen sorgt das Einreiseverbot von US-Präsident Donald Trump für Empörung im In- und Ausland. Immer wieder werden Einzelschicksale bekannt. Unter den Menschen, die aus heiterem Himmel um ihre Zukunft fürchten müssen, sind auch Pharmazeuten.

So wurde am Samstag eine junge Apothekerin stundenlang am New Yorker Flughafen JFK festgehalten, obwohl sie eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für die Vereinigten Staaten besaß und bereits die US-Staatsbürgerschaft beantragt hat. Als sie festgehalten wurde, kam Maya, wie sie in der Zeitung Huffington Post genannt wird, gerade mit ihrem amerikanischen Ehemann und zwei Kindern aus Saudi Arabien, wo sie geboren wurde und ihre Familie besucht hatte.

Eigentlich betrifft das von Trump erlassene Einreiseverbot über 90 Tage Menschen aus den mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage aus den USA ausgesperrt, jene aus Syrien auf unbestimmte Zeit.

Saudi Arabien steht nicht auf der schwarzen Liste. Doch in dem arabische Land bekommt ein Kind nicht die Staatsbürgerschaft des Landes, wenn es dort geboren wurde, sondern erhält die Staatsangehörigkeit des Vaters. Da der Vater von Maya syrischer Staatsbürger war, war sie es offiziell auch. Und damit ist sie vom Einreiseverbot betroffen, da der Erlass sich auf die Nationalität und nicht das Herkunftsland bezieht.

Als Maya also ihren syrischen Pass am JFK einscannte, wurde sie laut Huffington Post von der Grenzpolizei aufgehalten und zu ihrer Vergangenheit und ihrer Hochzeit befragt. Die Beamten habe auch interessiert, wo genau sie währen ihres Pharmaziestudiums in Syrien gewohnt habe, heißt es im Bericht. Maya musste laut Huffington Post auch ihre gesamten Social-Media-Accounts offen legen. Währenddessen fragte sich ihr Ehemann, ob er seine Frau und die Kinder ihre Mutter je wiedersehen werden. Nach drei Stunden wurde Maya letztlich doch noch freigelassen und durfte mit ihrer Familie nach Hause gehen.

Auch die Mutter von Rasha Alahdab ist Apothekerin aus Syrien und grundlos von dem Präsidentenerlass betroffen. Sie habe sich auf ihre Mutter gefreut und ihr helfen wollen, sich schnell von der Hüft-OP zu erholen, erzählte Alahdab bei einer Demonstration auf der Old State Capitol Plaza in Springfield.

Obwohl ihre Mutter eine Green Card hat und damit in den USA in ihrem Beruf als Apothekerin bisher unbehelligt arbeiten konnte, durfte sie nun nicht in die USA einreisen. „Sie hat große Schmerzen und ist besorgt. Wir alle sind gerade sehr verängstigt“, sagte Alahdab vor mehreren Hundert Demonstranten.

Überall in Amerika finden derzeit ähnliche Kundgebungen gegen das Einreiseverbot statt. Trump verteidigt die Maßnahme als notwendigen Schritt, um Amerika vor potenziellen Terroristen zu schützen. Bei der Demo in Springfield bezweifelte Alahdab, dass sich das Ziel auf diese Weise erreichen lasse. Sie kritisierte auch, dass das Einreiseverbot alle Syrer pauschal als Terroristen behandelt. Ihre Mutter sei „eine friedliche Person“, die gerade sehr verunsichert hinsichtlich ihrer Zukunft sei.

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