Schweinegrippe

USA rüsten gegen A/H1N1

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Nachdem in den USA wegen des Ausbruchs der Schweinegrippe der Gesundheitsnotstand ausgerufen wurde, rüsten Behörden, Mediziner und Apotheken sich für den Fall einer Pandemie. Die Regierung hat zusätzliche finanzielle Mittel des Bundes für entsprechende Vorsorge- und Sicherheitsmaßnahmen bereitgestellt. Die offizielle Zahl der Erkrankten in den USA liegt nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde (Centers for Disease Control and Prevention, CDC) bei 64 Personen.

Angesichts der bedrohlichen Lage hat US-Präsident Barack Obama beim US-Kongress weitere 1,5 Milliarden US-Dollar für Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus beantragt. Das Geld soll vor allem benutzt werden, um die Produktion und Bevorratung von Impfstoffen und anderen Medikamenten zu beschleunigen.

Der Notstand, den das US-Gesundheitsministerium am vergangenen Sonntag offiziell erklärt hat, gibt der US-Arzneimittelbehörde FDA nun weitreichende Befugnisse für die Erforschung und Herstellung eines Impfstoffs gegen das Schweinegrippevirus. In den Laboren der CDC wurde bereits ein verbesserter Test für das Virus entwickelt, der an die wichtigsten Labors in den USA und in andere Länder geliefert werden soll. Darüber hinaus hat die FDA die Zulassung von Tamiflu auch auf Neugeborene erweitert und den Nachweistest aus Atlanta im beschleunigten Verfahren zugelassen.

Die aktuelle Bedrohung erlaubt zudem die Ausgabe eines Teils der eingelagerten staatlichen Vorräte der Impfstoffe Tamiflu und Relenza. Das Heimatschutzministerium hatte bereits Anfang der Woche erklärt, rund zwölf Millionen Dosen der Medikamente aus den Lagern freizugeben, falls sie benötigt werden. Entsprechend empfiehlt die CDC die Therapie mit beiden Wirkstoffen.

Auch die Apotheken rüsten sich für den Ernstfall: So orderten CVS und Walgreens zusätzliche Mengen an Tamiflu sowie Hygieneartikel wie Mundschutz, antimikrobielle Seifen und Mittel zur Händedesinfektion, um der befürchteten Nachfrageflut Herr werden zu können.

Gesundheitsministerium, Heimatschutzministerium sowie CDC und FDA koordinieren den Informationsfluss an die kommunalen Behörden, Krankenhäuser und Ärzte. Außerdem müssen Proben aller auftretenden Verdachtsfälle zur Untersuchung in die Labore der Seuchenschutzbehörde geschickt werden. Zusätzlich hat diese Informationsmaterial und Richtlinien für die Abgabe von antiviralen Wirkstoffen und Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen auf ihrer Website bereitgestellt.

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