Metallsplitter, Plastikpartikel, Schimmelgeruch: Seit drei Jahren hatte der Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson
(J&J) bei seiner US-Pharmasparte immer wieder Qualitätsprobleme. Jetzt gibt es neue Meldungen: Der Konzern ruft
eine Charge Risperdal Consta (Risperidon) wegen Verunreinigungen zurück.
Bei Routinetests war eine Kontamination mit Alternaria alternata festgestellt worden. Komplikationen wurden bislang nicht gemeldet, laut J&J könnten noch 5000 der ursprünglich 70.000 Einheiten im Umlauf sein. Das Risiko für die Patienten sei gering, Reaktionen an der Injektionsstelle könnten aber nicht ausgeschlossen werden.
Erst vor wenigen Wochen hatte J&J 200.000 Einheiten des Fiebersaftes Motrin (Ibuprofen) wegen Verunreinigung mit Plastikpartikeln zurückrufen müssen. Die Orthopädie-Tochter Depuy sieht sich mit Schadenersatzklagen wegen mangelhafter Hüftgelenkprothesen konfrontiert.
Dem Börsenkurs des Konzerns haben die Probleme aber bislang nicht geschadet: Obwohl die Arzneimittelbehörde FDA 2011 die Aufsicht über drei Produktionsstätten übernahm und der Kongress sich bereits mit den Zuständen beschäftigte, legte die Aktie kontinuierlich zu: von circa 40 auf bis zu 70 Euro.
In Deutschland vertreibt McNeil unter anderem die Marken Dolormin, Imodium, Imogas, Livovab, Pepciddual und Terzolin. Zu J&J gehören außerdem bebe, compeed, Hexoral, Listerine, Neutrogena, Nicorette, o.b., Olynth, Penaten, Reactine und Regaine. Janssen hat eine ganze Reihe Rx-Medikamente im Sortiment, darunter Caely, Durogesic und Zytiga. Risperdal Consta ist ein Lizenzprodukt des Biotechunternehmens Alkermes.
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