In den USA haben die Zuwendungen der Pharmaindustrie an Ärzte im
vergangenen Jahr einen Milliardenbetrag erreicht. Nach Zahlen, die das
Marktforschungsunternehmen PharmaShine für die Financial Times erhoben
hat, liegt der Betrag damit deutlich über denen in den Vorjahren.
Allerdings könnten die Ausgaben tatsächlich gesunken sein, denn viele
Firmen haben deutlich umfassendere Daten geliefert oder zum ersten Mal
überhaupt Angaben gemacht.
Die Gelder wurden demnach für Fortbildung und Forschung, aber auch für Beratungsleistungen und Unterhaltungszwecke ausgegeben. Am großzügigsten war den Angaben zufolge Merck mit 226 US-Dollar pro Arzt, gefolgt von Lilly mit 219 Dollar und Pfizer mit 162 Millionen Dollar.
Zusammen mit Bayer könnte Merck für einen Großteil des Anstiegs der Gesamtsumme verantwortlich sein, denn beide Konzerne haben laut Bericht deutlich umfassendere Daten geliefert. Erstmals dabei sind AbbVie, Forest und UCB. Keine Angaben machten Sanofi, Roche, Bayer und Amgen.
Die Autoren gehen davon aus, dass nicht nur die Gesamtsumme deutlich höher liegt, sondern dass die Ausgaben sogar gesunken sind: Bei Firmen, die zum wiederholten Mal vergleichbare Daten geliefert haben, sind die Aufwendungen nämlich zurückgegangen.
Im kommenden Jahr wird der Betrag aller Voraussicht nach noch einmal deutlich steigen. Denn in den kommenden Monaten tritt der sogenannte Sunshine Act in Kraft, nach dem die Pharmafirmen alle Zuwendungen an die mehr als 800.000 Ärzte in den USA veröffentlichen müssen.
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