USA

Ex-Pharmaboss Shkreli bittet um Schläge

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Berlin -

Der frühere Pharmamanager Martin Shkreli hat sich in der Vergangenheit bei vielen Menschen unbeliebt gemacht. Bis zu Beginn dieses Jahres war er Chef der amerikanisch-schweizerische Turing Pharmaceuticals AG, und sorgte in dieser Position für einen Pharmaskandel in den USA. Von einen Tag auf den anderen erhöhte er den Preis für das Präparat Daraprim, das vor allem bei HIV-Patienten eingesetzt wird, um das 55-Fache. Jetzt will er stattdessen Gutes tun.

Inzwischen hat Shrekli seinen Chefposten abgegeben, zuletzt war es deutlich ruhiger um ihn geworden. Jetzt zieht er erneut mit einer skurrilen Aktion die Aufmerksamkeit auf sich. Der als „meistgehasster Mann im Internet“ verrufene Manager bittet nun öffentlich um Prügel.

Über Twitter rief er seine Follower dazu auf, über die Seite giveforward.com für den krebskranken Sohn eines verstorbenen Kollegen zu spenden. Im Gegenzug haben die Spender die Chance, sich von dem Ex-Pharmachef etwas zu wünschen. Der glückliche Gewinner könne frei wählen: „Eine Backpfeife, ein Faustschlag, ein Dinner oder was immer er will“, so Shkreli.

Welcher Wohltäter die Wahl bekommt, soll per Los entschieden werden. Ursprünglich wollte Shkreli den Meistbietenden zuschlagen lassen. Bisher sind auf der Spendenplattform knapp 11.000 Dollar zusammengekommen. 15.000 Dollar sind das Ziel der Aktion.

Der ehemalige Kollege von Shkreli verstarb am 24. September mit gerade einmal 29 Jahren. Er hinterlässt seinen fünf Jahre alten Sohn Tyler, der sich derzeit von seinem dreijährigen Kampf gegen seine Leukämieerkrankung erholt.

Dank Shkreli sprang der Preis von Daraprim Ende des vergangenen Jahres von 13,50 Dollar pro Tablette auf 750 Dollar (etwa 670 Euro). Ihm wurde vorgeworfen, ein Geschäft mit Schwerstkranken zu machen, er selbst hielt den Preis im Vergleich zu anderen lebensrettenden Medikamenten auf dem Markt sogar noch für zu gering.

Es folgten weitere Skandale, als er sich die einzige Version eines Hip-Hop-Albums für zwei Millionen Dollar sicherte, nur damit sie kein anderer bekam, und schließlich auch noch festgenommen wurde. Die Polizei war ihm wegen Betrugsvorwürfen aus seiner Zeit als Chef der Pharmafirma Retrophin auf der Spur. Er soll Millionen Dollar abgezweigt haben, um Verluste bei seinem Hedgefonds auszugleichen.

„Shkreli hat mehrere Komplotte betrieben, mit denen er Investoren in ein Netz aus Lügen und Betrug eingewebt hat“, hieß es nach der Festnahme von der Staatsanwaltschaft. Bei einer Verurteilung hätten Shkreli 20 Jahre Gefängnis gedroht.

Den Anschuldigungen der US-Ermittlungsbehörden zufolge verlor Shkreli in seinem Hedgefonds über die Jahre mehrere Millionen Dollar von Investoren. Damit habe er unter anderem persönliche Ausgaben finanziert. Teilweise seien nur wenige hundert Dollar übrig geblieben. Später habe Shkreli die Löcher sowohl mit neuen Investorengeldern als auch mit Mitteln aus dem Pharmageschäft gestopft.

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