USA

Obama: Blödelvideo für Gesundheitsreform

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Berlin -

Gesundheitsreformen sind selten beliebt, was hierzulande oft auf die Popularität des Gesundheitsministers abfärbt. Kaum denkbar, dass sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) permanent öffentlich zu den Zusatzbeiträgen der Krankenkassen äußern würde. Anders in den USA: Die Gesundheitsreform war und ist das Großprojekt von Präsident Barack Obama. Auch wenn ihn das ebenfalls Stimmen gekostet hat, wirbt er weiter für sein Obamacare – zuletzt mit einer ziemlich kuriosen Aktion.

Der Onlinedienst BuzzFeed hat mit Obama ein umfangreiches Interview über die bisherigen sechs Jahre seiner Präsidentschaft und seine weiteren Ziele geführt. Mit abgefallen ist dabei ein knapp zweiminütiges Video von Obama, der vor dem Spiegel Grimassen schneidet und mit einem Selfie-Stick Schnappschüsse von sich macht.

Wie bekommt man den mächtigsten Mann der Welt dazu? Obama darf in dem Spot auf die Einschreibefrist für die staatliche Krankenversicherung hinweisen. Im Video übt Obama vor dem Spiegel seine Ansprache, stolpert wiederholt über die Aussprache von „february 15th“ – und nennt den Stichtag auf diese Weise immer wieder.

Wer sich noch einschreibe, bekomme „eine Krankenversicherung für weniger als 100 Dollar im Monat“, verspricht Obama seinem Spiegelbild. Der Präsident weist sogar auf die Plattform healthcare.gov hin, auf der man sich einschreiben kann. Dann posiert er wieder mit Sonnenbrille und Faxen schneidend vor dem Spiegel.

Zur Erinnerung – auch hierzulande gab es mal eine Frist für Rückkehrer in das GKV-System. Den Erlass geschuldeter Beiträge gab es nur bis zu einem bestimmten Stichtag. Doch das Angebot wurde weniger genutzt, als von der Politik erhofft – vielleicht, weil keiner so schön dafür geworben hat.

Der vermeintlich privat belauschte Obama tut noch mehr „Dinge, die jeder tut, über die aber niemand spricht“, so der Titel des Videos. Er malt ein Bild seiner Frau Michelle, scheitert bei dem Versuch, einen übergroßen Cookie in sein Milchglas zu tunken und bedankt sich mit dem obligatorischen „Thanks, Obama“. Der Ausdruck ist den Staaten ein geflügeltes Wort, wann immer etwas nicht so läuft wie gewünscht.

„Thanks, Obama“, sagt also auch der mutmaßliche Redakteur von BuzzFeed im Video, als ihm auf dem Weg zum Interview sein Kaffee aus der Hand fällt. Er spielt ebenfalls sehr gelungen den Gegenpart. Und er ist es auch, der Obama beim Training von Basketballwürfen in seinem Büro „erwischt“. Seine betretene Verwunderung kontert Obama lässig mit „Can I live?“ Obamas Kommentar zum Schluss: „YOLO, man!“ (you only live once, du lebst nur einmal).

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