Megal-Deal im US-Gesundheitswesen: Der US-Krankenversicherer Aetna übernimmt seinen Rivalen Humana für 37 Milliarden US-Dollar (33,4 Milliarden Euro). Darauf haben sich beide Konzerne geeinigt. Aetna bietet 230 Dollar pro Humana-Aktie in bar und eigenen Anteilen. Die Aktionäre und Kartellbehörden müssen der Vereinbarung noch zustimmen. Für die zweite Jahreshälfte 2016 rechnen die Konzerne damit, dass der Deal über die Bühne geht.
Mit Humana kauft sich Aetna groß ins Geschäft mit Versicherungen für Senioren, aber auch die Pflege und Betreuung ein. Zusammen würde der Umsatz beider Konzerne 2015 bei rund 115 Milliarden Dollar liegen. Aetna-Finanzchef Shawn Guertin erwartet nach einem möglichen Abschluss des Geschäfts für 2018 Einsparungen von 1,25 Milliarden Dollar jährlich.
Die Übernahme könnte in den kommenden Wochen Bewegung in die vielen Gespräche innerhalb der fünf größten Krankenversicherer des Landes bringen. Hintergrund ist die von US-Präsident Barack Obama eingeleitete Reform des Gesundheitswesens. Dadurch stieg die Zahl der Krankenversicherten in den USA deutlich.
Gleichzeitig wuchs der Kostendruck in der Branche, so dass es bereits zu einigen Fusionen und Übernahmen unter Gesundheitsdienstleistern gekommen ist – wobei Versicherer bisher größtenteils außen vor blieben.
Der angestrebte Deal zwischen Aetna und Humana könnte noch eine der kleineren Übernahmen sein. Insgesamt geht es um dreistellige Milliardenbeträge, nachdem der Wert der beteiligten Unternehmen an der Börse wegen der Spekulationen auf Fusionen zuletzt deutlich zugelegt hatte.
Auch Konkurrent Cigna soll Interesse an Humana gehabt haben, um sich selbst gegen eine Übernahme zu wehren. Cigna wird derzeit vom Rivalen Anthem umworben. Dieser hatte Cigna ein rund 54 Milliarden Dollar schweres Angebot gemacht. Cigna lehnte es ab.
Auch der größte Konzern der US-Gesundheitsbranche, UnitedHealth, soll mitmischen: Ihm wird Interesse an Aetna nachgesagt. Ob Aetna nach dem Humana-Kauf weiterhin ein mögliches Kaufziel ist, ist offen.
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