USA

McKesson holt die letzte Kette

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Berlin -

Im US-Pharmagroßhandel werden die Karten neu gemischt. Als Folge der transkontinentalen Bündnisse machen sich die drei Marktführer derzeit gegenseitig ihre Großkunden streitig. Die Zeit der losen Partnerschaften ist vorbei. Der neue Mutterkonzern von Celesio, McKesson, konnte sich jetzt die letzte verbliebene Apothekenkette sichern.

Als „Big Three“ kommen McKesson, Cardinal Health und AmerisourceBergen zusammen auf einen Marktanteil von 95 Prozent. Keiner der Konzerne betreibt eigene Apotheken; allerdings gibt es Versandsparten für Spezialmedikamente sowie Kooperationen und Franchise-Systeme für unabhängige Apotheken.

Auch die drei großen Apothekenketten Walgreens, CVS und Rite Aid mit ihren tausenden Filialen werden von den Großhändlern beliefert; sie machen erhebliche Teile der Umsätze aus. Bislang verteilten die Einzelhandelsriesen ihre Bestellungen für bestimmte Zeiträume an einen oder mehrere Partner. Im Vordergrund standen Markenpräparate; die Bulkware zur Konfektionierung in der Apotheke kauften die Ketten direkt bei den Herstellern.

Die neue Strategie im global denkenden Pharmahandel ist es aber, bei den Generikaherstellern gemeinsam und womöglich sogar auf globaler Ebene einzukaufen, um diesen so einen zusätzlichen Rabatt abzuknöpfen. Entsprechend eng binden sich Ketten und Großhändler aneinander – mit entsprechenden Konsequenzen für die Marktanteile.

Durch das Bündnis mit Boots/Walgreens hat AmerisourceBergen dem Konkurrenten Cardinal Health vor einem Jahr einen Megakunden mit 8300 Filialen weggeschnappt – und damit 20 Milliarden US-Dollar Umsatz. Cardinal Health wiederum holte sich den kompletten CVS-Umsatz von McKesson – rund 12 Milliarden Dollar. Bis dahin hatten sich die beiden Großhändler den Großkunden mit 7600 Filialen geteilt.

McKesson hat sich jetzt die dritte Megakette gesichert: Rite Aid. Bislang machte der Großhändler 10 Prozent seines Umsatz mit Rite Aid; 16 Prozent entfielen auf CVS, der Rest auf kleinere Ketten und unabhängige Apotheken.

Genauso wie die Modelle der Konkurrenz ist der Deal auf längere Sicht angelegt. Bis 2019 beliefert der Konzern die Kette; neuerdings auch mit Generika und einmal täglich in alle 4000 Filialen.

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