Pharmahersteller

Isis wird Ionis APOTHEKE ADHOC, 21.12.2015 12:55 Uhr

Berlin - 

Der US-Hersteller Isis heißt jetzt Ionis. Nach den Terroranschlägen in Paris Mitte November hatte das kalifornische Unternehmen gegenüber CNN Money bereits erklärt, man sei es leid, den Namen mit einer terroristischen Vereinigung zu teilen. Der neue Name sei eine Wortschöpfung, die keine Assoziationen wecke.

Das Unternehmen teilte mit, man habe sich für die Namensänderung entschieden, weil man wolle, dass die Menschen an die lebensrettenden Medikamente denken, die man entwickle. Die meisten Menschen würden mit dem Namen des Biotechunternehmens nicht die ägyptische Gottheit Isis verbinden, die als Namensgeberin diente – sondern eben schreckliche Gewalttaten, sagte Kommunikationschef D. Wade Walke im November.

„Auch wenn die Leute wissen, dass wir nichts mit der Terrororganisation zu tun haben, hat der Name an sich zu viele negative Konnotationen“, sagte Walke. „Es wird offenkundig nicht besser über die Zeit.“

Ionis stellt Mittel gegen Krebs, Herzkrankheiten und neurologische Störungen wie ALS her. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen noch mitgeteilt, es gebe keinen Anlass, den Namen oder das Börsenkürzel „ISIS“ zu ändern. Investoren hätten angedeutet, der Name sei für sie kein Thema. „Wie auch immer – helfen wird er auch nicht“, sagte Walke. Nutzer von StockTwits, einem sozialen Netzwerk für Aktienhändler, haben sich bereits darüber ausgetauscht, ob ein neuer Name oder wenigstens ein neues Börsenkürzel für das Unternehmen gewinnbringend sein könnten.

Nach den Anschlägen von Paris war der Börsenkurs des Herstellers um 4 Prozent gefallen – während sich der Gesamtmarkt an der Wall Street eigentlich erholte. Unternehmensmitteilungen habe es nicht gegeben, die zu einem Absturz hätten führen können, bewertete CNN Money. Allerdings sei auch nicht klar, ob der Wertverlust mit den Anschlägen in Verbindung gebracht werden könne, für die der Islamische Staat (IS) verantwortlich zeichnete, der bis Juni 2014 als Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) auftrat.

Walke sagte, es sei möglich, dass der Börsensturz mit der Nachricht eines Konkurrenten zu tun haben könne. Clovis Oncology hatte bekannt gegeben, dass die US-Zulassungsbehörde FDA weitere Daten zu Rociletinib angefordert habe – einer der verheißungsvollsten Kandidaten unter den Onkologika. Daraufhin sei der Börsenkurs von Clovis um 70 Prozent abgestürzt.

In Deutschland hat Actavis noch zwei Präparate mit demselben Namen im Sortiment: Glimepirid Isis und Ramipril Isis. Zahlreiche andere Produkte wurden in den vergangenen Jahren bereits umbenannt.