In den USA könnte das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid Milliarden sparen, wenn für Generika ein Inflationsausgleich eingeführt würde. Zu diesem Ergebnis kommt das Department of Health and Human Services des Office of Inspector General (OIG). Die Prüfstelle hatte im Auftrag des Kongresses die Arzneimittelausgaben unter die Lupe genommen.
Damit ihre Produkte im Rahmen von Medicaid erstattet werden, müssen Hersteller Rabatte an die jeweiligen Bundesstaaten zahlen. Dazu müssen sie quartalsweise ihre Preise melden. Liegt die Preissteigerung über der Inflationsrate, müssen die Hersteller einen Ausgleich zahlen. Allerdings gilt diese Regelung bislang nur für Originalpräparate.
Laut Report überstiegen die Preissteigerungen bei den 200 umsatzstärksten Generika die Inflationsrate im Durchschnitt um 22 Prozent. Gäbe es auch hier einen Ausgleich, hätten seit 2005 insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar eingespart werden können, so die Gutachter. In dem Untersuchungszeitraum wären die zusätzlichen Rabatte fast durchweg gestiegen.
Insgesamt schafften es 869 Präparate mindestens einmal in die Top-200-Liste, 356 davon lagen in mindestens einmal in ihrer Preisentwicklung über der allgemeinen Verteuerung. Bei 139 Medikamenten wuchsen die Preise in jedem Quartal, in dem sie zu den Top-200 gehörten, über der Inflationsrate.
Die Ergebnisse decken sich mit denen aus früheren Untersuchungen. Allerdings wollten die Gutachter diesmal keine Empfehlung aussprechen – aus dem einfachen Grund, dass ab 2017 ohnehin zusätzliche Generikaabschläge erhoben werden.
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