USA: Illegale Medikamentenlager in LA aufgeflogen Katharina Brand, 11.05.2024 09:04 Uhr
Eine Lagerhalle bei Los Angeles: Bis unter die hohen Decken stapeln sich die Güter, darunter auch rezeptfreie Medikamente wie Advil (Ibuprofen) und Pepcid (Famotidin). Was auf den ersten Blick wie ein ganz normales Warenlager anmutet, entpuppte sich als einer von zwölf Orten des organisierten Verbrechens.
In der vergangenen Woche durchsuchte eine Spezialeinheit des Los Angeles Police Departments (LAPD) einen kleinen Markt im Süden der Stadt. Dort entdeckten sie in einem angrenzenden Lager vom Boden bis zur Decke gestapelte Kisten mit gestohlenen Waren. Viele davon trugen sogar noch Ladenetiketten und konnten lokalen CVS- und Target-Filialen zugeordnet werden konnten. Die Razzia war eine von zwölf Operationen in Los Angeles, bei denen Waren im Wert von mehreren Millionen US-Dollar sichergestellt werden konnte.
Kooperation seit März
Seit März 2024 kooperiert die Spezialeinheit mit verschiedenen Einzelhändlern. Der Grund: Über einen Zeitraum von mehreren Monaten wurden rezeptfreie Arzneimittel und Kosmetika im Wert von über 100.000 US-Dollar aus mehreren Geschäften in Arizona, Nevada und Kalifornien gestohlen. Das Diebesgut transportierten die Kriminellen dann zu Orten in der gesamten Verwaltungseinheit von Los Angeles (County), um sie von dort aus weiterzuverkaufen. Die Ermittelnden bestätigten, dass der Großteil der Waren online verkauft werde, sogar auf Websites wie Amazon.
Betriebe mussten bereits schließen
Der leitende Ermittler der Operationen, Captain Calvin Mah, erklärte gegenüber CBS: „Regionale Geschäfte verlieren Geld und brauchen Sicherheit. Viele dieser Filialen hier werden geschlossen, weil sie all' diese Produkte verlieren. Deshalb versuchen wir, die Verbrechen einzudämmen, weil wir als Bürger hier spüren, wie es ist, wenn die Betriebe schließen. Das wirkt sich auf die Gemeinschaft vor Ort aus.“
Die Spezialeinheit wurde gegründet, um die Zunahme von Überfällen in Südkalifornien zu bekämpfen, die in den späten Monaten des Jahres 2023 immer häufiger vorkamen. Seit ihrer Gründung konnte die Organisation gestohlene Waren im Wert von rund 11,5 Millionen US-Dollar (circa 10,7 Millionen Euro) sicherstellen.