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CVS will in Brasilien kaufen

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Berlin -

Der US-Konzern CVS/Caremark will die brasilianische Drogeriekette Drogarias Pacheco São Paulo (DPSP) kaufen. Das berichten brasilianische Medien. DPSP betreibt 840 Geschäfte in 80 Städten. Bereits im vergangenen Jahr hatte CVS Drogaria Onofre, die nach eigenen Angaben achtgrößte brasilianische Drogeriekette, übernommen.

CVS hat einem brasilianischen Nachrichtenmagazin zufolge der Eigentümerfamilie von DPSP und ihren Mitinvestoren ein Angebot in Höhe von 4,5 Milliarden Brasilianischen Real (rund 1,5 Milliarden Euro) gemacht. DPSP habe jedoch abgelehnt. CVS erwägt laut Bericht, ein weiteres Kaufangebot abzugeben.

DPSP fordert einen Mindestpreis von 5,9 Milliarden Brasilianischen Real (rund 1,9 Milliarden Euro), schreibt eine brasilianische Wirtschaftszeitung. Keines der beiden Unternehmen hat die Gerüchte um die Übernahme bislang kommentiert.

CVS will auch auf dem lateinamerikanischen Markt weiter investieren, weil daheim mit drastischen Umsatzeinbußen zu rechnen ist: Anfang Februar hatte der Konzern angekündigt, bis Oktober 2014 den Verkauf von Zigaretten und Tabakprodukten einzustellen. Dadurch gehen CVS rund 2 Milliarden US-Dollar jährlich (rund 1,5 Milliarden Euro) verloren.

Der Gesamtumsatz lag zuletzt bei 120 Milliarden Dollar (88 Milliarden Euro). CVS ist eigenen Angaben zufolge die größte Apothekenkette der USA, was die Einnahmen aus Rezepten angeht. Zusätzlich zu den mehr als 7600 Filialen betreibt CVS auch rund 800 MinuteClinics, in denen man sich von Krankenschwestern oder Arzthelfern schnell und ohne Termin behandeln lassen kann.

Auch andere Konzerne interessieren sich für den attraktiven brasilianischen Markt: Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio hatte 2011 in Brasilien 60 Prozent der Anteile am Spezialgroßhändler Oncoprod erworben. Das Unternehmen beliefert landesweit Kliniken, staatliche Gesundheitseinrichtungen und Arztpraxen mit Spezialarzneimitteln und hatte laut Celesio 2011 einen Umsatz von umgerechnet 350 Millionen Euro. Celesio hatte schon 2009 eine knappen Mehrheit an Panpharma, dem Marktführer im brasilianischen Pharmagroßhandel, erworben und das Unternehmen später komplett geschluckt.

In Südamerika könnte es bald auch Alliance-Boots-Apotheken geben: Konzernchef Stefano Pessina hatte Anfang Mai von den Eigentümern von Farmacias Ahumada (FASA) rund 1400 Apotheken in Chile, Mexiko und Brasilien gekauft.

Die 85 brasilianischen Drogasmil-Apotheken hatte der mexikanische Pharmahändler Grupo Casa Saba (CGS) 2013 an den Großhändler Profarma verkauft, bei dem wiederum zuletzt der Walgreens-Partner AmerisourceBergen (ASB) eingestiegen war. Der US-Konzern hatte einen Minderheitenanteil von knapp 20 Prozent übernommen. Außerdem wurde der Vertrieb teurer Spezialpräparate in ein eigenes Joint Venture eingebracht.

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