USA

1700 Apotheken für McKesson

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Berlin -

McKesson hat in den USA die Zusammenarbeit mit einem wichtigen Großkunden ausbauen können: Ab April kommenden Jahres wird der Großhändler Erstlieferant für die 1700 Apotheken der Supermarktkette Albertsons. Damit verbessert der Celesio-Mutterkonzern seine Verhandlungsposition im globalen Generikaeinkauf.

McKesson und Albertsons arbeiten seit Jahren zusammen; im Vordergrund standen bislang aber Markenpräparate. Die Bulkware zur Konfektionierung in der Apotheke kaufte Albertsons, so wie die anderen großen Ketten, direkt bei den Herstellern. Für die kommenden fünf Jahre wird McKesson Erstlieferant. Der Konzern hatte zuvor ein spezielles Generikaprogramm für seine Großkunden aufgelegt.

Seit sich Walgreens mit Alliance Boots und McKesson mit Celesio zusammengetan haben, werden die Karten im US-Großhandel neu gemischt. Zur neuen Strategie gehört es, bei den Generikaherstellern gemeinsam große Mengen einzukaufen, um diesen so einen zusätzlichen Rabatt abzuknöpfen.

Weil es in den USA bislang kaum echte vertikale Strukturen gibt, binden die Großhändler die Ketten eng an sich – die Zeit der losen Partnerschaften ist vorbei. In der Konsequenz verschieben sich die Marktanteile – die drei Marktführer machten zuletzt gegenseitig ihre Großkunden streitig.

AmerisourceBergen (ASB) schnappte dem Konkurrenten Cardinal Health mit Walgreens einen Megakunden mit 8300 Filialen weg – und damit 20 Milliarden US-Dollar Umsatz. Cardinal Health wiederum holte sich den kompletten CVS-Umsatz von McKesson – rund 12 Milliarden Dollar. Bis dahin hatten sich die beiden Großhändler den Großkunden mit 7600 Filialen geteilt.

McKesson hatte sich Anfang 2014 die dritte Großkette gesichert: Rite Aid. Bis dahin machte der Großhändler 10 Prozent seines Umsatz mit Rite Aid; 16 Prozent entfielen auf CVS, der Rest auf kleinere Ketten und unabhängige Apotheken.

Doch die Großhändler denken längst global. Während Walgreens Boots Alliance (WBA) im schweizerischen Bern eine Firma gegründet hat, die bei den Herstellern Rückvergütungen einsammeln soll, hat McKesson Ende vergangenen Jahres in London ein Büro eröffnet. Die „McKesson Global Procurement & Sourcing Limited“ hat den Auftrag, Kontakt zu den wichtigsten Pharmaunternehmen zu halten.

Anfang des Jahres versuchte der Konzern, allen Industriepartnern neue Geschäftsbedingungen zu diktieren: 3 Prozent Skonto auf alle Generika bei Zahlung innerhalb von 75 Tagen, 2 Prozent bei Originalpräparaten mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen.

Spielraum für Verhandlungen gab es nicht: Die Hersteller wurden aufgefordert, zwei Exemplare des beigefügten Vertrags bis zum 6. Februar zurückzuschicken – mit sofortiger Gültigkeit für alle Landesgesellschaften. Wie erfolgreich der Konzern damit war, ist nicht bekannt.

McKesson hatte Celesio Anfang 2014 im zweiten Anlauf übernommen. Alliance Boots wiederum hatte sich Anfang dieses Jahres unter das Dach von Walgreens begeben und dann die Macht übernommen. Die US-Apothekenkette hatte im Sommer 2012 zunächst 45 Prozent der Anteile übernommen, für den Rest war eine Option vereinbart worden. Parallel zur zehnjährigen Einkaufspartnerschaft stieg der Konzern beim Großhandelspartner ASB ein.

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