Politik stresst das Herz

US-Wahlen: Mehr Herzinfarkte und Schlaganfälle

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Berlin -

Die aktuelle US-Wahl hat die Welt in Atem gehalten und tut es noch immer. Seit Tagen wird das Geschehen beobachtet. Offenbar hat der soziopolitische Stress auch körperliche Folgen: Eine Untersuchung zeigt, dass es während der Wahltage in den USA vermehrt zu Herzinfarkten und Schlaganfällen kommt.

Für kardiovaskuläre Ereignisse gibt es verschiedene Ursachen. Ein wesentlicher Faktor kann Stress sein. Vor allem langanhaltende, psychisch belastende Phasen aber auch plötzliche Ereignisse können das Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen begünstigen. Ein Forscherteam der Harvard School of Public Health fand nun heraus, dass auch US-Wahlen als Trigger in Frage kommen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wurden im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ publiziert.

Krankenhauseinweisungen steigen an

Für ihre Untersuchung analysierte das Team die Versichertendaten des Krankenversicherers „Kaiser Permanente“ in Kalifornien. Die Daten zeigten, dass es nach der Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 zu einem Anstieg von kardiovaskulären Notfällen und damit verbundenen Hospitalisierungen gekommen war.

Dafür ziehen die Forscher eine Rechnung heran: An den beiden Tagen vor der Wahl wurden 58 Patienten aufgrund dieser Notfälle behandelt. An den beiden Tagen nach der Wahl hingegen 94. Bezogen auf jeweils 100.000 Personenjahre zeigt sich der Effekt: Die Inzidenz liegt bei 353,75 beziehungsweise 573,14. Damit sei der Unterschied signifikant.

Bei der Analyse konnte sowohl eine steigende Zahl von Herzinfarkten wie auch Schlaganfällen beobachtet werden. Diese hätten sich durch alle Bevölkerungsschichten gezogen, wie die Forscher berichten. Zukünftige Analysen werden zeigen, ob es auch nach der aktuellen Wahl zu einem Anstieg von kardiovaskulären Notfällen gekommen ist. Aufgrund der politischen Spaltung in den USA wäre dies durchaus denkbar.

 

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